Bochum. . Die Anzahl der Verkehrsunfälle und Verletzten ist im vergangenen Jahr im Bochumer Polizeibezirk deutlich gesunken. Allerdings waren im selben Zeitraum allein in der Stadt Bochum auch fünf Verkehrstote zu beklagen.
Im Bochumer Polizeibezirk sind im vergangenen Jahr prozentual erneut so wenig Menschen im Straßenverkehr verunglückt wie in keiner anderen großen Ruhrgebietsstadt. 19.880 Verkehrsunfälle gab es im Jahr 2012 in Bochum, Herne und Witten mit 1646 Verletzten. Diese Anzahl ist mit Abstand die niedrigste im Vergleich zu Dortmund, Duisburg, Essen, Gelsenkirchen, Oberhausen und Recklinghausen. Auch der Landesschnitt liegt viel höher. Diesen Spitzenplatz belegt Bochum schon seit 2007. Außerdem: Im Jahr 2012 waren im ganzen Polizeibezirk rund 1000 Verletzte weniger zu beklagen als noch im Jahr 2000.
Polizeidirektor Rudi Koriath, Leiter der Direktion Verkehr, sagte gestern bei der Vorstellung der Verkehrsunfallentwicklung 2012: „Wir sind auf diese Werte stolz.“ Einen Grund für das kontinuierliche Sinken der Verletztenzahl sieht die Polizei in der Zusammenarbeit mit den Städten bei der Beseitigung von potenziellen Gefahrenquellen und dem Bau von entschärfenden Maßnahmen.
„Keinen Grund, sich zufrieden zurückzulehnen“
Allein in Bochum krachte es im Vorjahr 12.585 Mal - rein statistisch 34 Mal pro Tag. Dabei wurden 803 Menschen verletzt. Im Jahr 2011 waren es bei 13.149 Unfällen 890 Verletzte. Dennoch sieht Koriath „keinen Grund, sich zufrieden zurückzulehnen“. Schließlich haben 2012 auf Bochumer Straßen auch fünf Menschen ihr Leben verloren.
- Am 5. Mai stieß ein Auto einen Fußgänger (89) auf einem Parkplatz an der Wittener Straße um, 24 Tage später starb das Opfer.
- Am 5. Mai überquerte ein Fußgänger (73) achtlos die Universitätsstraße. Ein Wohnmobil erfasste ihn.
- Am 7. Mai verunglückte ein Motorradfahrer (18) auf der Straße Op de Veih in Wattenscheid nach dem Vorfahrtfehler einer Autofahrerin.
- Am 10. September wurde ein Fußgänger (83) beim Überqueren der Hattinger Straße in Linden von einem Lkw erfasst.
- Am 14. Oktober raste ein Autofahrer (18) auf der Königsallee in Stiepel alkoholisiert gegen einen Baum.
„Jeder Tote ist einer zuviel“, sagt Koriath. Er verweist aber auch auf die individuellen Ursachen dieser Unfälle.
Negativ fiel in der Statistik in Bochum auch ein Anstieg der Unfälle auf, bei denen Kinder ohne eigenes Zutun (etwa als Mitfahrer) verletzt wurden. Die Zahl stieg im Vorjahresvergleich von 21 auf 29 Fälle an. Die Polizei will deshalb weiterhin „gnadenlos“ Kindersitze kontrollieren.
Unfallschwerpunkte waren insgesamt vor allem drei Kreuzungen (je 6 Unfälle): Universitäts-/Brenscheder Straße, Alte Bahnhof-/Unterstraße und Herner-/Poststraße.