Bochum. .
Mit gelben Helm und Kopfhörern auf dem Kopf sitzt Steven stolz auf dem orangefarbenen Bagger und schaufelt den Sand umher. Seine Mitschüler warten aufgeregt auf ihren Einsatz, denn in einem sind sich alle Viertklässler der Weilenbrink-Schule einig: „Baggern macht so richtig Spaß“. Ja, früh übt sich eben. Doch allein um diese Disziplin geht es nicht, am heutigen Tag, auf dem Gelände des Garten- und Landschaftsbaus Menke am Freigrafendamm.
25 Viertklässler sollen heute in der Erde wühlen, sich mit der Pflanzenwelt befassen und sich dabei kreativ entfalten, ganz so, wie es eben ein Garten- und Landschaftsbauer im Alltag macht. „Es geht um den Umgang mit Umwelt und Natur“, sagt Lehrerin Christiane Menke. Darüber hinaus sollen die Kinder einen Einblick in das Berufsfeld erhaschen. „Muss ja nicht gleich heißen, dass alle den Job später machen wollen, aber sie wissen immerhin, wie es funktioniert“, sagt Ulrich Menke, hilft Steven von seinem Bagger und lacht.
Kleine Profis am Werk
Eine Menge Schüler kennen sich bereits aus, im Gartenbetrieb, pflanzen wie echte Profis die winterharte Erika, zarte Gräser und kleine Kieselsteine in eckige Styroporkästen. So auch Marie und Jana, die nicht zum ersten Mal zeigen, dass sie einen grünen Daumen haben. „Zuhause pflanze ich mit meinen Eltern Möhren und Salat für den Eigengebrauch an“, sagt die neunjährige Marie und sortiert die Kieselsteine für die Pflanzenkästen: 25 Stück werden es am Ende des Tages sein, von jedem Schüler eines. „Die fertigen Werke dürfen wir mitnehmen. Mit den Blumen wollen wir unseren Schulhof verschönern“, sagt Klassenlehrerin Stephanie Elspermann.
Noch wird auf dem Hof des Landschaftsbetriebes fleißig gearbeitet, voller Elan schleppen die Nachwuchsgärtner kleine eckige Mauersteine und fügen sie unter Anleitung von Ulrich Menke zu einer Sitzmauer zusammen, in die Mitte kommt gleich noch ein Beet. „Die Kinder sollen live erleben, wie im Alltag ein Garten mit allem drum und dran entsteht“, so Ulrich Menke, in einer Miniaturversion. „Ich hoffe, wir kriegen alles in den nächsten zwei Stunden fertig.“
Wider erwarten geht es schnell, in Windeseile schütten die Jungen und Mädchen 70 Liter Blumenerde in das Beet. „Ist das Kuhmist?“ fragt eine Schülerin. In die Mitte des gemauerten Rechtecks kommt ein Apfelbaum, den haben die kleinen Gärtner mit der Schubkarre in den Hinterhof gebracht. Daneben pflanzt Ulrich Menke die Heide ein. Dazwischen noch eine Gauterie, die Pflanze mit den roten Kügelchen. „Nicht giftig, aber auch nicht genießbar“, so der Experte.