Bochum. . Im Bochumer Polizeibezirk sind im vergangenen Jahr 499 Verfahren gegen Kraftfahrer eingeleitet worden, weil sie unter Drogeneinfluss am Steuer gesessen haben sollen. Die Anzahl der Fälle ist zuletzt deutlich angestiegen.

Im Bochumer Polizeibezirk sind zuletzt deutlich mehr Autofahrer unter Drogeneinfluss erwischt worden. Im vergangenen Jahr registrierte die Polizei in Bochum, Herne und Witten insgesamt 499 Verfahren, weil Kraftfahrer unterwegs Betäubungsmittel im Blut hatten. Im Jahr davor waren es nur rund die Hälfte - 264 Fälle. Und im Jahr davor wiederum nur 114 Fälle. Das gab die Polizei jetzt auf Nachfrage bekannt.

Aus den ansteigenden Zahlen schlussfolgert die Polizei allerdings nicht, dass es wirklich mehr Autofahrten unter Drogeneinfluss gibt. Wie ein Sprecher der Polizei sagte, führt sie statistischen Anstieg eher darauf zurück, dass die Streifenbeamten auf diesem Gebiet mehr fortgebildet werden als früher und somit eher erkennen, ob ein Autofahrer zum Beispiel einen Joint geraucht oder gekokst hat. Einen Verdacht schöpfen sie zum Beispiel bei auffallendem Kaltschweiß, bei erweiterten Pupillen und hoher Nervosität.

Außerdem seien die so genannten „Drogenvorwarntestgeräte“ kontinuierlich verbessert worden. Die Bochumer Polizei verfügt über zwei solche Geräte, mit denen man einen Speichel- und einen Urintest machen kann - unter Umständen direkt an der Stelle der Verkehrsüberprüfung. Das funktioniert ungefähr wie ein Schwangerschaftstest: Der Kraftfahrer gibt eine Probe auf einem chemischen Streifen ab - und rund sechs Minuten später kann der Polizist sehen, ob sich der Streifen „positiv“ oder „negativ“ färbt. Diese Tests laufen zwar auf „freiwilliger“ Basis, aber wenn jemand ablehnt, kann er bei begründetem Verdacht zu einer Blutprobe gezwungen werden.