Bochum. .
Jahrelang fristetete der Parkplatz Somborn, der genau auf einer Bochumer Enklave an der A 40 – gefühlt tief in Dortmund – liegt, ein armseliges Dasein. Gewisse Mitbürger nutzten ihn als wilde Kippe. Jetzt pflügen Bagger den Boden um: Das Mauerblümchen erlebt einen zweiten Frühling als Rastanlage Beverbach mit reichlich Platz: 47 Pkw und 23 Lastwagen-Stellplätze werden aus dem Boden gestampft.
„Extra für die Lastwagenfahrer bauen wir sogar eine Lärmschutzwand“, erzählt Michael Heun, der für den Bauherrn Straßen.NRW das Projekt betreut. Sie soll den Brummi-Kaptitänen einen geruhsamen Schlaf erleichtern. Menschen, die aus Venlo nach Deutschland (wieder) einreisen, dürfte das Projekt besonders freuen, entsteht dort doch nach genau 84,3 Kilometern die erste Tankstelle auf deutschem Boden neu, nachdem die beiden anderen, Dückerweg und Stahlhausen im Rahmen des Autobahnausbaus verschwunden sind
Langes Projekt
Das Projekt am Mühlenberg war nicht ganz unumstritten. Da Boden versiegelt und Bäume gefällt wurden, muss Ausgleich geschaffen werden. Totholz als Wohnstätten für Insekten und sogenannte Bienenhügel sind angelegt, Bäume sollen gepflanzt werden. Die Arbeiten dauern noch einen guten Monat, 2,5 Millionen Euro lässt sich das Land den Bau kosten.
Doch Autofahrer müssen sich noch eine ganze Weile gedulden. Durch den Bau ist eine Sanierung der A 40 in diesem Bereich vorgesehen. Die Ausschreibungen laufen schon. Es dauert etwa ein Jahr, bis die Strecke neu gestaltet ist. Noch einmal 3,5 Mio Euro kostet der Bau. Obwohl stets in beide Richtungen zweispurig gefahren werden könne, dürfte es auf dem rund 1,5 Kilometer langen Teilstück zu Behinderungen kommen.
Rastplatzbetrieb ab 2013
Noch steht nicht fest, welches Mineralölunternehmen die Konzession zum Betrieb der Park- und Rastanlage bekommen wird. Sicher ist, dass dort ein kompletter Rastplatz mit Gastronomie, Toilettenanlage und Waschmöglichkeiten für die Fernfahrer entstehen soll. Michael Heun setzt darauf, dass es um diese Zeit im nächsten Jahr sowohl die Autobahn wieder frei und auch der Rastplatz seinen Betrieb dort aufnehmen kann.
Die Stadt Bochum wird während der Arbeiten prüfen, ob die als sehr wahrscheinlich geltenden Methanausgasungen wirtschaftlich genutzt werden können. Das Gebiet liegt in unmittelbarer Nähe zu der ehemaligen Zeche Neu-Iserlohn. In der Stellungnahme der Stadt zum Bau des Rastplatzes wird dies berücksichtigt und auf mögliche Gefährdungen durch während der Bauarbeiten ausströmendes Grubengas hingewiesen.