Bochum.. Bisher gab es auf der A40 nach der deutsch-niederländischen Grenze auf etwa 100 Kilometern nur so genannte PWC-Anlagen. Nun traf sich eine Arbeitsgruppe. Pläne für einen neuen Rastplatz mit Tankstelle in Somborn sollen ab März 2012 umgesetzt werden.

Autofahrer auf der Durchreise, wenn sie über die A 40 aus den Niederlanden kommen, brauchen bislang Geduld. Bald 100 Kilometer bis zur innerstädtischen B 1 in Dortmund sind es, bis nach der Grenze die erste (!) Tankstelle auftaucht. Das ist so, seitdem die beiden Tankstellen Dückerweg und Stahlhausen im Zuge des Ausbaus der A 40 ersatzlos gestrichen wurden. Doch es gibt Hoffnung: Der Rastplatz Somborn soll zur opulenten Tank- & Rast-Station ausgebaut werden.

In dieser Woche traf sich bei Straßen.NRW, Niederlassung Ruhr, zum ersten Mal eine Arbeitsgruppe, die den Bau jetzt zügig vorantreiben wird. Bisher gibt es dort in Somborn, dem nord-östlichsten Zipfel Langendreers, lediglich eine trostlose PWC-Anlage, wobei das P für Parkplatz steht und das WC für, sie wissen schon. Tankstelle oder Gastronomie suchen verzweifelte Auto- und Fernfahrer bislang dort vergebens. Doch wegen des anderen Bedürfnisses knubbeln sich da Tag für Tag die Verkehrsteilnehmer auf engem Raum, manchmal wirkt die Situation recht gefährlich eng. Offiziell gibt es in Somborn gerade 20 Pkw-Stellplätze.

Pächter stehen noch nicht fest

Von der Fläche her ungefähr dreimal so groß soll die neue Rastanlage Mühlenberg (Arbeitstitel der Straßenbauer) werden. Raum für 47 Pkw, 23 Lastwagen, vier Pkw mit Anhänger, drei Busparkplätze und Stellflächen für Schwertransporter entstehen dort etwa zur Hälfte auf Bochumer und zur anderen Hälfte auf Dortmunder Stadtgebiet. Dazu gibt es jetzt einen Planfeststellungsbeschluss.

Dieser liegt vom 23. Februar bis 8. März, aus (Technisches Rathaus und Straßen.NRW Ruhr). Gibt es keine Klagen mehr gegen das drei Millionen Euro teure Vorhaben, beginnen ab März kommenden Jahres die umfangreichen Arbeiten. Christine Anstötz von Straßen.NRW leitet das Projekt und geht davon aus, dass die Anlage wahrscheinlich im gleichen Jahr eröffnet werden kann. Noch stehe allerdings nicht fest, welcher Pächter für Tankstelle und Restaurant kommen wird. Über die Konzessionsvergabe entscheidet das Land nach einer Ausschreibung.

Kein alternativer Standort

Der Rat der Stadt hat sich bereits vor mehr als einem Jahr mit dem Vorhaben befasst. Damals lag den Fraktionen das Ergebnis einer Verkehrszählung aus dem Jahr 2005 vor. Sie wies für den betreffenden Abschnitt der Autobahn eine Verkehrsmenge von etwa 86 000 Fahrzeugen in 24 Stunden aus, wobei der Anteil der Lastwagen bei bis zu einem Viertel liegt. Für das Jahr 2025 prognostiziert die Erhebung 104 000 Fahrzeuge/24 Stunden, bei einem Lkw-Anteil von 32 Prozent. Einen alternativen Standort entlang der A 40 gebe es laut Straßen.NRW nicht.

Die Stadt hatte grundsätzlich das Projekt begrüßt. Als Kompensation für Eingriffe in die Natur sind Ausgleichsmaßnahmen auf 26 000 qm vorgesehen. Außerdem hatte eine lärmtechnische Untersuchung ergeben, „dass im Stadtgebiet Bochum an der Bebauung Lütgendortmunder Hellweg und Beverstraße durch den Neubau der Tank- und Rastanlage keine wesentliche Änderung der Lärmimmission erfolgt“, stellte die Verwaltung damals fest.