Bochum. . Bei einem landesweiten Trickfilm-Festival steht die Paul-Dohrmann-Schule als einzige Bochumer Schule im Halbfinale: Ihre aberwitzige Trickfilm-Produktion von einem Anspitzer, der einen Bleistift quer durchs Schulgebäude jagt, könnte bald auf Großbild-Leinwand im Moviepark Bottrop zu sehen sein.

Bei einem landesweiten Trickfilm-Festival steht die Paul-Dohrmann-Schule als einzige Bochumer Schule im Halbfinale: Ihre aberwitzige Trickfilm-Produktion von einem Anspitzer, der einen Bleistift quer durchs Schulgebäude jagt, könnte bald auf Großbild-Leinwand im Moviepark Bottrop zu sehen sein.

Der Wettbewerb wird von der Landesanstalt für Medien NRW (LfM) veranstaltet. 35 Produktionsgruppen haben Trickfilm-Beiträge eingereicht. Am Dienstag, 12. Juni, entscheidet sich in Gelsenkirchen, ob die Paul-Dohrmann-Schule weiterkommt. Die Siegerfilme werden dann am Ende in Bottrop vorgeführt.

Die Paul-Dohrmann-Schule ist eine Schule für Kinder und Jugendliche, die besonderen Förderbedarf in emotionaler und sozialer Entwicklung haben. Am Standort Wasserstraße (Altenbochum) startete die Schule 1997, der zweite Standort ist im letzten Winter von der Schulstraße in Wattenscheid nach Riemke umgezogen, ins Gebäude der Grundschule Tippelsberg.

90 Minuten Produktion für eine Minute Film

„Wir haben mehr als drei Monate an der Produktion gearbeitet“, erzählt Lehrer Andreas Staudt. „Alle waren mit viel Enthusiasmus dabei, obwohl wir viel Geduld brauchten.“ Produziert wurde in „Stop-Motion“-Technik – so wie die berühmten Knetfigurenfilme mit „Wallace and Gromit“: Man schießt ein Bild, verschiebt die Objekte um Milimeter und schießt wieder ein Bild. So entsteht am Ende der Eindruck von Bewegung. „Für eine Minute Film“, berichtet Staudt, „waren mindestens 90 Minuten reine Produktion nötig“. Ohne nachträgliche Schnittarbeit, ohne das Vertonen – das kam alles noch hinzu. Hinterher. „Die Schüler haben eine hohe Kompetenz, was digitale Medien angeht“, sagt Staudt, „denen braucht man nicht zu erklären, wie Bildbearbeitungsprogramme funktionieren. Die haben einfach drauflos gemacht.“

In die echten Bilder wurden phasenweise zusätzliche Trick-Sequenzen eingefügt. So ließen die Schüler einen Bleistift und einen herkömmlichen Plastik-Anspitzer durchs Klassenzimmer schießen – den Anspitzer hatten sie mit spitzen Zähnen ausgerüstet, aus Moosgummi, einem weichen, elastischen Bastelmaterial.

Am Ende ist alles offen

Zu den flotten Tönen einer Folk-Gitarre hetzt der Anspitzer den Stift durch die Gegend, ganz in Tom-und-Jerry-Manier. Am Ende bekommt der Anspitzer den Stift auch zu fressen – und rülpst recht unmanierlich die Holzspäne wieder aus. Und was soll das Ganze? Nun, die Rahmenhandlung lässt den Zuschauer im Glauben, das Ganze sei der Traum eines Schülers. Doch am Ende ist alles offen . . .

Und noch einen zweiten Film hat die Paul-Dohrmann-Schule ins Rennen geschickt: „Der Tiger und der Drache“, die allerdings nicht echte Objekte zum Leben erweckt, sondern zweidimensional bleibt.

Interessierte können die Filme auch im Internet sehen – und Jury spielen: Vergeben wird auch ein Preis in der Kategorie „Online-Voting“. Die Schule freut sich über rege Teilnahme! www.trickboxx-festival.de