Bochum. .
Mit gutem Beispiel vorangehen möchte das Akademische Förderungswerk (AkaFö) zum heutigen Bochumer Umwelttag. Die Küche der Ruhr-Universität bietet bis Freitag jeden Tag ein „klimafreundliches“ Gericht an. Am heutigen Dienstag steht etwa ein veganer Gemüsespieß auf bunten Nudeln mit Tomatenconfit auf dem Speisezettel. Ezzedine Zerria ist Leiter der AkaFö-Gastronomie-Betriebe. Er spricht auch die Schwierigkeiten offen an: „Es natürlich schwer, bei rund 12.000 Mahlzeiten pro Tag nur Lebensmittel aus der Region zu nehmen.“
Doch was Rita Brandenburg, Umweltpädagogin Umwelt- und Grünflächenamt zu Bedenken gibt, macht auch Zerria nachdenklich. „Denn es ist so, dass ein Mensch pro Jahr eine halbe Tonne Lebensmittel zu sich nimmt und dadurch für ungefähr so viele CO2-Emissionen verantwortlich ist, wie ein Auto pro Jahr in die Luft pustet, wissen nur wenige.“ Ein klimafreundliches Essverhalten sei ausgewogen mit weniger Fleisch und mehr biologischen oder regionalen Produkten.
Zerria sieht einen deutlichen Trend hin zu solchen Speisen. Insbesondere vegane Nahrung, also Lebensmittel die völlig ohne tierische Produkte auskommen. Doch er schränkt auch ein.
"Wir müssen auch auf die Kosten achten"
Heute bereits decke die Küche des AkaFö, die neben den Hochschulen 18 Schulküchen versorgt, ihren Bedarf an Lebensmittel, darunter vor allem auch die Grundnahrungsmittel zu bis zu 30 Prozent aus der Region. „Doch wir müssen auch auf die Kosten achten.“ Etwa beim Spargel, der am Mittwoch auf der Speisekarte stehe, sei ein Produzent aus dem nördlichen Ruhrgebiet in der Lage, das Kilo Spargel für etwa 5,90 Euro zu liefern. Der normale Gemüselieferant des AkaFö könne die gleiche Menge für etwa den halben Preis anbieten.
Am heutigen Dienstag können sich die Bochumer beim Umwelttag, der letzte fand übrigens vor drei Jahren statt, selbst ein Bild davon machen, was alles zu einem klimafreundlichen Essen gehört. Von 10 bis 14 Uhr haben rund um das Rathaus etliche Gruppen und Organisationen ihre Stände aufgebaut.
Beteiligung der Parteien
So stellt sich etwa der Allgemeinde Deutsche Fahrrad Club (ADFC) vor und erklärt, dass schon beim Einkauf ein klimafreundliches Verhalten eine ganze Menge bewegen kann. Wer vorausschauend einkauft und nicht etwa bei jeder Kleinstmenge ins Auto steigt, der kann seine ganz persönliche Klimabilanz verbessern.
Die Parteien beteiligen sich ebenfalls. Dass die Grünen dabei sind, überrascht nicht wirklich. Gespannt sein dürften die Besucher allerdings auf die Aktion der CDU: die Ratsfraktion bietet einen Infostand zum „Klimafreundlichen Grillen“. Insgesamt beteiligen sich rund 20 Gruppen an diesem Aktionstag.
Dass zur gleichen Tag, Markttag ist vor dem Rathaus ist übrigens kein Zufall. Denn einige der Marktbeschicker, die selbstverständlich regionale Produkte feil bieten, beiteiligen sich ebenfalls an diesem Umwelttag.