Bochum. . Der Aufbau der Bühne für das Grönemeyer-Konzert am Dienstag ist in vollem Gange. 150 Helfer werden im Einsatz sein.
Fünf Tage Arbeit unter Hochdruck und am Ende sieht der Zuschauer „höchstens ein Drittel davon“. Stefan Stadelmann ist seit 17 Jahren Bühnenbaumeister. Der Aufbau der Grönemeyer-Bühne im Revierpower-Stadion ist für ihn Alltag. Und das, obwohl es einige Engpässe gibt.
„Ein bisschen improvisiert wird immer“, meint der 41-Jährige von Stageco Dortmund. Mit einem Kaffee in der Hand, Helm und Warnweste wirkt der gebürtige Erfurter frisch und ausgeruht, aber Grönemeyers Schiffsverkehr-Tour 2012 hat ja auch gerade erst begonnen. Zwei Bühnen werden abwechselnd an den Standorten aufgebaut, Licht und Technik gibt es nur einmal. „Wir haben immer einen Zehn-Stunden-Tag“, erklärt Stadelmann, „außer beim Abbauen, da machen wir meistens durch“. Nach dem Konzert am Dienstag soll die Bühne schon nach dreieinhalb Stunden wieder demontiert und abfahrbereit sein.
45 Sattelzüge voller Material müssen in nur fünf Tagen entladen werden
Dagegen ist beim Aufbau etwas mehr Zeit. Schon am Freitag wurden Container für Büros und Material angeliefert. „Das Problem bei diesem klassischen Stadion ist der Platz“, befindet Fabian Schulte-Terboven, der örtliche Produktionsleiter vom Veranstalter MLG Dortmund. Der 36-Jährige ist schon zum vierten Mal für Gesamtorganisation und Logistik für ein Grönemeyer-Konzert im Stadion zuständig. 45 Sattelzüge voller Material müssen in nur fünf Tagen entladen werden, „dafür ist rund um das Stadion kaum Platz“, erklärt er. Dann muss alles, Barrikaden, Bühne, Bodenplatten, durch das Marathontor - ein echtes Nadelöhr.
Rund 40 Arbeiter schuften von Freitag bis Montag, am Veranstaltungstag (Dienstag) werden es 150 sein. Am Ende muss alles für einen kurzen Moment genau am richtigen Platz sein, von Herd und Spüle für den Caterer bis zum W-LAN-Router für Künstler und Planer. Dann wird alles wieder abgebaut - in nur einer Nacht.
„Das Entscheidende ist die praktische Erfahrung“
Viel Stress ist das schon, aber für Stadelmann eine „Herzenssache“. „Wenn man gerne Musik hört und das drumherum liebt, dann passt das“, findet er. Früher hat er selber in einer Band gespielt, dann einen Job gesucht und als Bühnenbauer angefangen. „Erstmal ein Monat, hieß es damals“, erinnert er sich, „dann waren es auf einmal siebzehn Jahre.“ Vor zwei Jahren hat der Quereinsteiger dann seinen Meister gemacht. „Das Entscheidende ist die praktische Erfahrung“, meint er, „aber das Theoretische, was man heute in der Ausbildung beigebracht bekommt, ist auch wichtig.“
Gerade im Bereich Sicherheit habe sich in den letzten Jahren viel getan, „aber auch die Künstler wollen immer höher, weiter, schneller, besser“. Für das Konzert am Dienstag bekommt Grönemeyer neben der Hauptbühne auch einen Laufsteg, der zu zwei kleinen Bühnen mitten im Publikum führt. „Dabei müssen wir besonders darauf achten, dass die Bodenplatten sauber verlegt sind wegen seiner künstlichen Hüfte“, verrät Stadelmann. Mittlerweile erkennt der Veteran schon an den Bühnen, welcher Künstler auftritt.
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