Bochum. . Bei der vermeintlichen Bomben-Attrappe, die am Donnerstag direkt neben einer Kundgebung der rechtspopulistischen Gruppierung „Pro NRW“ abgelegt worden war, handelt es sich offenbar um eine Lärmbombe. „Es spricht vieles dafür“, sagte die Staatsanwaltschaft.
Der seltsame Bausatz, der Donnerstagmorgen in einem Kellerschacht eines mehrstöckigen Hauses an der Humboldtstraße gefunden wurde, sollte offenbar einen ohrenbetäubenden Krach bei der Kundgebung der rechtspopulistischen Gruppierung „Pro NRW“ vor einer Moschee verursachen. „Es spricht vieles dafür, dass es eine Lärmbombe ist“, sagte Oberstaatsanwalt Dr. Christian Kuhnert am Freitag. Aber letzte Gewissheit werde erst Mitte bis Ende nächster Woche erwartet. Zurzeit wird die Apparatur von der Polizei noch untersucht.
Wie berichtet, soll der Bausatz zwischen 6 und 7 Uhr von einem 18-jährigen Mann dort abgelegt worden sein. Ein Anwohner hatte das beobachtet und angeblich erst an ein Drogenversteck gedacht. Die Polizei rechnet den Verdächtigen der linken Szene in Bochum zu. Er wurde festgenommen, macht aber keine Angaben. Kuhnert zufolge gibt es bisher „keine Erkenntnisse“ über strafrechtliche Vorbelastungen.
Mögliche Ermittlungen wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung
Die Staatsanwaltschaft prüft jetzt, ob sie wegen Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz ermittelt oder - wegen des möglichen ohrenbetäubenden Lärms - wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung, sagte Dr. Kuhnert.
Ersten Erkenntnissen der Polizei zufolge soll der Bausatz 20 Zentimeter lang und per Telefonanruf aktivierbar sein: Ein Handy soll per Vibrationsalarm einen elektrischen Impuls zu einem Relais auslösen und dann über einen Akku einen Lautsprecher steuern.
Die Polizei fürchtete erst, dass es ein Sprengsatz war, und sperrte den Fundort ab. Spezialkräfte des LKA röntgten den Bausatz, fanden dann aber keinen Sprengstoff - sondern offenbar eine Lärmbombe.