Bochum. 4000 neue Arbeitsplätze sollen im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) in Nordrhein-Westfalen bis 2015 entstehen. Das gab der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen am Mittwoch in Bochum bekannt.
Bei horrenden Spritpreisen und kilometerlangen Staus auf dem täglichen Weg zur Arbeit verzichten viele Menschen auf ihr Auto. Sie lösen ihre Tickets in Bussen und Bahnen, um zu Schule, Universität oder zum Arbeitsplatz zu pendeln.
Das werden in Zukunft noch mehr Menschen tun als bisher, sagt der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV). 4000 neue Arbeitsplätze sollen daher in Nordrhein-Westfalen bis 2015 entstehen, wie der VDV gemeinsam mit der Bogestra, der Deutschen Bahn Regio NRW und dem privaten Schienenverkehrsunternehmen Abellio Rail NRW am Mittwoch prognostizierte.
Vor allem Fahrpersonal werde künftig benötigt, um der steigenden Nachfrage nachzukommen. Dazu zählen Busfahrer, Triebfahrzeugführer, also Lokführer, und Zugbegleiter.
Bogestra will Schulabgängern eine Chance geben
Auch bei der Bogestra werden in Zukunft Arbeitnehmer gesucht. „Bei der Bogestra denkt man immer zuerst an Busfahrer, aber wir stellen für viel mehr Berufe ein“, erläutert Gisbert Schlotzhauer, Bogestra-Vorstand für Personal, Kommunikation und Infrastruktur. Zwar sind von den rund 70 Menschen, die jedes Jahr ihren Dienst bei der Bogestra antreten, die meisten im Fahrdienst angestellt. Doch auch Energieanlagenelektroniker, Fachinformatiker oder Verkehrsmeister werden gebraucht.
Die Bogestra möchte dabei vor allem Schulabgängern eine Chance geben. 104 junge Erwachsene bildet das Unternehmen derzeit aus, doppelt so viele wie noch 1998. „Die wollen wir halten“, wünscht sich Schlotzhauer. 30 neue Azubis stellt er im Schnitt jährlich ein. Die Bandbreite an Ausbildungsberufen sei größer geworden, um Lehrlingen aus allen Schulformen eine Perspektive bieten zu können. „Wir konzentrieren uns dabei auch auf Hauptschulabgänger.“ Motivierte Zehntklässler erhalten die Chance, ein Jahrespraktikum als Industriemechaniker oder Fachkraft im Fahrbetrieb zu absolvieren.
Gute Erfahrungen mit älteren Mitarbeitern
Doch auch Menschen, die längere Zeit erwerbslos waren, sollen in die Berufswelt wieder eingegliedert werden. Dazu zählen Hartz-4-Empfänger, die bei der Bogestra die Möglichkeit erhalten, als Kundenbetreuer wieder in den Beruf einzusteigen. Ältere Mitarbeiter, die nach Schlotzhauer „gute Erfahrungen“ mitbringen, seien ebenfalls gefragt.
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