Bochum. Nur wenige Tage nach ihrer viel diskutierten Anbringung sind die Stein-Stühle im Bermudadreieck bereits schwer beschädigt. Die Stadt sperrte sie ab. Vermutet wird ein Materialfehler, die Baufirma ist bereits benachrichtigt. Eventuell wird noch einmal über die exakte Positionierung nachgedacht

So richtig schön fand wohl kaum jemand die frisch errichteten sechs Solo-Sitzgelegenheiten am Bermudadreieck, Höhe Graf-Engelbert-Denkmal. Nun sind sie bereits kaputt. Einige der viel diskutierten Minimal-Stühle haben sich unten am Sockel aus der Verankerung gelöst, teilweise sind Teile des Steins bereits herausgebröckelt.

Bevor ein vollständiger Kollaps der steinernen Unbequemlichkeiten erfolgt, hat die Stadt nun die Notbremse gezogen und die drei Sitzgruppen mit Bauzäunen abgesperrt. „Es scheint ein Materialfehler zu sein. Wir haben sofort Kontakt mit der Baufirma aufgenommen“, teilte die Stadt auf Anfrage mit.

Warum im Freisitz?

Auch zu der Frage, warum zwei der Sitze unmittelbar am beziehungsweise sogar fast in dem Bereich angebracht wurden, in dem der Imbiss Sa-I (Kortumstraße 18) üblicherweise seinen Freisitz anmietet, hat die Stadt Stellung bezogen: „Die Auswahl der Standorte ist im letzten Jahr im Sommer getroffen worden, es gibt kaum mögliche Flächen, weil die Fahrgasse freigehalten werden muss - für Polizei, Feuerwehr, Anlieferung - ansonsten sind links und rechts Freisitze. Im letzten Jahr im August war dort kein Freisitz.“

Diese Aussage widerspricht in Teilen der Aussage der Imbissbetreiberin. Doch die Stadt scheint bereit zu sein, nachzubessern: „Wir wollen die Standorte noch optimieren. Einerseits sind Sitzgelegenheiten gewünscht, damit sich auch ältere Menschen mal setzen können, aber andererseits gibt es kaum Flächen dafür.“ Zuvor hatte das asiatische Mini-Bistro aus der Not eine Tugend gemacht und einen Tisch direkt vor einem der Hocker hingestellt. Nun haben sie - hoffentlich nur kurzfristig - eine rot-weiße Baustelle im Freisitz.

Nach begehung nichts mehr gehört

Dirk Steinbrecher, Sprecher der Interessengemeinschaft (ISG) Bermudadreieck sagte, die ISG habe nach einem gemeinsamen Besichtigungstermin mit der Verwaltung im Jahr 2010 noch darauf gewartet, die genaue Positionierung final abzusprechen. Dies sei nicht erfolgt. „Wir haben dann nichts mehr davon gehört.“ Zudem sei die ISG davon ausgegangen, dass die tatsächlich gewünschten Einzelsitze zu kommunikativeren Sitzgruppen geordnet werden sollten. Vielleicht klappt es ja noch.