Bochum.
In einer Sondersitzung haben der Wirtschafts- und der Kulturausschuss die Auslobung eines Architektenwettbewerbs zum Bau des Musikzentrums im Viktoriaquartier mehrheitlich beschlossen.
Annähernd zwei Stunden debattierten die Lokalpolitiker über das Musikhaus. Dabei kamen auch immer wieder grundsätzliche Fragen zu dem nicht unumstrittenen Projekt zur Sprache - obwohl es eigentlich „nur“ um einen vorbereitenden Beschluss für den Rat ging, die Auslobung des Realisierungswettbewerbs, sprich: den Architektenwettbewerb auf den Weg zu bringen.
Das geschah am Ende auch: Der von der Verwaltung vorgelegte Marschplan, der bis zum 22. Mai eine Entscheidung über den Wettbewerbssieger bringen soll, wurde mehrlich von SPD, CDU und Grünen beschlossen - ergänzt um einen von der SPD/Grünen vorgelegten Änderungsantrag, der u.a. vorsieht, im Investitionskostenrahmen von 33,2 Mio Euro auch Verwaltungsräume für die Bochumer Symphoniker zu berücksichtigen. Und: die alten Platanen vor der Marienkirche möglichst zu erhalten.
Der Zeitplan für das Musikhaus steht fest
Mit dem Beschluss, der am 1. März im Rat bestätigt werden soll, steht folgender Zeitplan fest: 4. Mai: Abgabe der Wettbewerbsleistungen, 11. Mai: Abgabe des Modells, 7. Mai: Vorprüfung durch die Jury, 22. Mai: Preisgericht, Juli bis November: Entwurfs- und Genehmigungsplanung, ab November: Erarbeitung/Ausführungsplanung. Angepeilter Baubeginn nach Abschluss all dieser baurechtlichen Formalitäten: Frühjahr 2013.
SPD, CDU und Grüne bekräftigten außerhalb der konkreten Diskussion um den Wettbewerb noch einmal deutlich ihren Willen, das Musikzentrum bauen zu wollen.
"Wir haben eine Verantwortung"
Die Diskussionsbeiträge von Dieter Fleskes (SPD), Wolfgang Cordes (Grüne) und Roland Mitschke (CDU) stimmten fast wörtlich überein: Man wolle die Chance nicht vor-übergehen lassen, für einen vergleichsweise kleinen städtischen Beitrag (2,4 von 33,2 Mio) sich a) eine Spielstätte für die Symphoniker, b) einen Multifunktionssaal in der Innenstadt, c) den Erhalt der Marienkirche und d) mit dem Musikhaus den „Ankerplatz“ für die Entwicklung des Viktoriaquartiers zu sichern. „Wir haben eine Verantwortung, das zu fördern, weil es der Stadt dient!“, stellte Fleskes klar.
Ebenso deutlich waren die Beiträge von Uwe Vorberg (Die Linke) und Günter Gleising (Soziale Liste) - deren Fraktionen lehnen das Projekt ab, „weil Bochum es sich schlicht und einfach nicht leisten kann“, so Vorberg.