Bochum. Ziel erreicht: Die Hundezählung beschert der klammen Stadtkasse in den nächsten Jahren eine Mehreinnahme von über 200 000 Euro. Das steht schon vor der endgültigen Auswertung fest.

„Zeigt her Eure Hunde“, hieß es im Herbst in Bochum. Im Auftrag der Stadtverwaltung setzte die Firma Adler Kommunalservice (Aachen) 20 Hundezähler in Marsch. Ihr Auftrag: sämtliche 187.000 Haushalte aufzusuchen und die Bewohner nach Vierbeinern mit Familienanschluss zu befragen. Eine solche Bestandsaufnahme hatte es zuletzt im Jahr 1983 gegeben.

15.200 Hunde waren angemeldet, als die Außendienstler Mitte September ausschwärmten. Deutlich zu wenig, wähnte das Amt für Finanzmanagement. Für einige tausend Wauwaus im Stadtgebiet, so die Vermutung, werden keine Hundesteuern (144 bis 192 Euro im Jahr) gezahlt. 1000 bis 1500 Steuermarken, so die Erfahrungswerte aus anderen Kommunen, könnten durch die Zählung hinzukommen.

Die Rechnung geht auf.

Schon die ersten Ankündigungen in der Presse ließen im Sommer die Stadtkasse klingeln. Zahlreiche Bürger warteten nicht auf den Zähler und holten die Anmeldung von Bello & Co. unaufgefordert nach. Auch die ersten Hausbesuche der Kontrolleure zeigten schleunig Wirkung: Ende Oktober meldete die Stadt bereits über 800 Neuzugänge.

Zwei Monate später ist die Kläffer-Kartei im Rathaus nochmals rapide gewachsen. „Im Vergleich zu September verzeichnen wir nun rund 1500 Neuanmeldungen“, berichtet Stadtsprecherin Barbara Gottschlich. Zwar seien in dieser Zahl auch die laufenden Anmeldungen enthalten. Ein Großteil des Zuwachses wird aber auf die Anfang Dezember beendete Hundezählung zurückgeführt. Und ein Ende ist noch nicht in Sicht. „Adler hat die Ergebnisse der Befragungen in Listen dokumentiert. Noch nicht einmal die Hälfte ist von uns abgearbeitet. Es gilt, noch etliche ,Verdachtshunde’ zu überprüfen“, betont Barbara Gottschlich.

Die erhoffte Mehreinnahme von 200.000 Euro kann die Stadt schon jetzt verbuchen. Genau so viel kostete die Hundezählung. Das Steuer-Plus wird im nächsten Jahr somit von der Adler-Rechnung aufgezehrt. Weil die Hundesteuern ein gleichbleibender Einnahmeposten sind, wird das Stadtsäckel ab 2013 jedoch dauerhaft profitieren.