Bochum. .

Stellvertretend für die NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft hat der Minister für Inneres und Kommunales, Ralf Jäger, am Freitag 39 Personen mit der Ret­tungsmedaille des Landes ausgezeichnet, darunter der Bochumer Polizeihauptkommissar Klaus Tintrup. Auf Zollverein dankte der Minister den Retterinnen und Rettern für ihren selbstlosen Einsatz: „Sie haben sich selbst in Gefahr begeben, um anderen in großer Not zu helfen. Mit Ihrem Verhalten sind Sie Vorbilder für uns alle.“

Am frühen Morgen des 19. Dezember 2010 wurde er zu einem Wohnungsbrand an der Hattinger Straße in Bochum gerufen. Einige Hausbewohner waren bereits auf der Straße. Die Feuerwehr war noch nicht in Sicht. Dicker schwarzer Qualm quoll aus der offenen Haustür. Ein Bewohner machte Klaus Tintrup darauf aufmerksam, dass noch der Mieter aus der brennenden Woh­nung im 1. Stock fehlte. Sofort lief Tintrup ins Haus. Schon auf dem Weg wurde der Rauch immer dichter. Klaus Tintrup legte sich in der 1. Etage auf den Boden und leuchtete mit einer Taschenlampe in den Hausflur.

Schemenhaft einen Mann gesehen

Er sah am Ende des Flurs schemenhaft einen Mann, der vor seiner Wohnung auf dem Boden lag. Klaus Tintrup hielt den Atem an und kroch zu dem bereits Bewusstlosen. Es gelang ihm, den Mann über das Trep­penhaus nach draußen zu ziehen. Bevor Klaus Tintrup selbst das Haus verließ, rief er noch mal ins Treppenhaus. Da hörte er Stimmen aus dem 2. Stock. Klaus Tintrup forderte diese Personen auf, den Atem anzuhalten, die Augen zu schließen und sich am Geländer voran zu tasten. Trotz des immer dichter werdenden Rauches ging er ihnen soweit entgegen, bis er die Nachzügler nach draußen führen konnte. Klaus Tintrup und die Geretteten wurden mit Verdacht auf Rauchvergif­tung zur 24-stündigen Beobachtung ins Krankenhaus eingeliefert.