Bochum. .

Im Dunkeln lässt sich möglicherweise gut munkeln – den Unterricht vorbereiten oder sich zwischen zwei Stunden erholen, lässt es sich in einem verbretterten Lehrerzimmer sicher nicht. Das Kollegium der Von-Waldhausen-Grundschule in Werne sah das ähnlich und wandte sich in einem wütenden Brief an Schulverwaltung und politische Parteien – mit Erfolg.

Was ist passiert? In den Sommerferien ließ die Stadt Container auf dem Schulgelände installieren. Hintergrund ist die Auflösung des Teilstandorts Rüsingstraße. Daher mussten zwei Klassen der ehemaligen Rüsingstraße in der Von-Waldthausen-Schulen untergebracht werden. Für die Übermittagbetreuung der Kinder steht nun ein Container direkt neben der Schule. Eigentlich eine gute Lösung, die nur vorübergehend ist.

Doch das Bauordnungsamt hat nachgemessen. Knapp zwei Meter zu eng am Hauptgebäude steht der Container. Für ein Umsetzen hätte die Stadt bis zu 20 000 Euro berappen müssen. Also wählte man zunächst eine naheliegende Lösung: Um ein Überschlagen eines möglichen Brandes vom Container auf das Schulgebäude oder andersherum zu verhindern, wurden zwei Fenster des Lehrerzimmers mit F-30-Feuerschutzplatten verschlossen. Zwar hat das besagte Lehrerzimmer insgesamt vier Fenster, doch das Kollegium wollte unter diesen Bedingungen nicht gerne arbeiten und schrieb den Brief.

„Wir sind mit der Lösung sehr glücklich“

Sogar der Rat der Stadt befasste sich mit der Causa „Bretterverschlag“, schnell machte die Schildbürgerstreich-Geschichte die Runde. Wer das Ganze nun eigentlich verbockt hatte, ließ sich nicht mehr ganz so genau feststellen. Sicher war nur, dass die Stadt – aus bekannten Gründen – höchst ungern mal eben 20 000 Euro locker machen wollte, nur um einen Container zu versetzen, der ohnehin in spätestens zwei Jahren wieder demontiert werden muss.

Auf dem kurzen Dienstweg verständigten sich die beteiligten städtischen Ämter: „Bis zu den Herbstferien installieren wir nun in dieser Schule eine Funk-Brandmeldeanlage“, so Schulverwaltungsamtsleiter Ulrich Wicking. Sie schlage in der Schule an, wenn es im Container brenne und umgekehrt. Sogar die Feuerwehr werde informiert. Auch Schulleiterin Maria Zuna ist einverstanden. „Wir sind sehr glücklich über diese Lösung. Besser geht es doch gar nicht.“ Die Installation der Brandmeldeanlage macht auch die Stadt glücklich, denn die Kosten liegen mit wenigen Hundert Euro deutlich unter denen für ein Versetzen des Containers.