Der Umbau und die Sanierung der Ruhr-Universität sind eine Jahrhundertaufgabe. Bis in die 2020er Jahre wird es dauern, bis der aus den 1960er Jahren stammende Gebäudekomplex „kernsaniert” und damit baulich zukunftsfähig gemacht worden ist. Geschätzte Gesamtkosten: über eine Milliarde Euro.

Seit 2003 haben die Ruhr-Uni (und die benachbarte Hochschule Bochum) gemeinsam mit dem landeseigenen Bau- und Liegenschaftsbetrieb BLB als Besitzer der Immobilien einen Hochschulstandort-Entwicklungsplan erarbeitet. Darin sind die zu bewältigenden Aufgaben zusammengefasst – etwa der Abbau des unverkennbar gewordenen Sanierungsbedarfs der Alt-Gebäude. Einher mit der Ausbesserung der Gebäude geht die Absicht, dadurch auch den geänderten baurechtlichen und aktuellen energetischen Anforderungen Rechnung zu tragen. Und damit endlich auch in dieser Hinsicht zeitgemäß zu werden.

Zu diesem Planungskomplex gehören u.a. der Bau des neuen, vierten ID-Gebäudes und die Überlegungen zur Umgestaltung des Studierendenhauses/Musisches Zentrum zu einem „Eingang Nord”.

Veränderungen und Optimierungen

Die baulichen Veränderungen und Optimierungen sind aber nur das Eine. Ergänzend zum Hochschulstandort-Entwicklungplan wurde zwischen der Stadt und vielen anderen Akteuren der „Masterplan Uni - Stadt” entwickelt (die WAZ berichtete). Er soll in den nächsten Jahren als Regiebuch dienen, um die vor über 40 Jahren begonnene Entwicklung Bochums zu einer Universitätsstadt gezielt fortzusetzen. Vor allem sollen durch die Leitbilder des Masterplans der Campus in Querenburg und die innenstädtischen Bereiche enger zusammen wachsen. Inzwischen hat man erkannt, dass, anders als noch in den 60er Jahren, soziale, kulturelle, wirtschaftliche, ökologische und städtebauliche Belange gleichwertig nebeneinander stehen müssen, um den Hochschul- und Wissenschaftsstandort Bochum insgesamt attraktiv zu machen. Und dass ein noch so aufwändig renoviertes Uni-Quartier dafür allein nicht ausreicht.