Bochum. .

Facebook hat den Aufruf zur Mega-Party mit 50 000 Menschen in Bochum gelöscht. Der unbekannte Initiator hatte gegen Nutzungsbedingungen des sozialen Netzwerks verstoßen. Die Stadt Bochum ist erleichtert.

Das soziale Netzwerk Facebook hat die Einladung zur Mega-Party in Bochum gelöscht. Das bestätigte ein Facebook-Sprecher aus Anfrage von DerWesten am Dienstag. Der Initiator der Party habe nicht seinen Klarnamen sondern einen erfundenen Namen benutzt und damit gegen die Nutzungsbedingungen verstoßen. Deshalb sei sein Profil und damit auch die Partyeinladung entfernt worden.

Jemand hatte unter dem Nutzernamen „Tomh Nhikoe“ über das soziale Netzwerk zur „größten Facebook-Party aller Zeiten“ aufgerufen und damit für Aufregung gesorgt. Erklärtes Ziel war es, 50 000 Menschen auf dem Dr.-Ruer-Platz in der Bochumer Stadtmitte zu versammeln – zum „Feiern, Flirten, Trinken“.

Gegen Nutzungsbedingungen verstoßen

Ein Aufruf, der vor allem die Stadt Bochum alarmierte. „Eine Veranstaltung in dieser Größenordnung ist dort gar nicht möglich“ hatte Stadtsprecher Thomas Sprenger am Montagmittag erklärt. Der Platz habe lediglich eine Kapazität für maximal 2000 Menschen. Deshalb hatte die Stadt Bochum sich umgehend an Facebook gewandt, um mit dem Initiator Kontakt aufzunehmen und den Aufruf rückgängig zu machen. Gleichzeitig wurde die Polizei eingeschaltet, um die Veranstaltung notfalls offiziell zu verbieten.

Soweit musste es aber nicht kommen. Denn Facebook löschte noch am Montag das Nutzerprofil und damit die Einladung zur Megaparty in Bochum. „Wir sind natürlich erleichtert, dass der Aufruf nicht mehr besteht. Facebook war sehr kooperativ uns gegenüber“, äußerte sich Stadtsprecher Sprenger am Dienstag gegenüber DerWesten. Die Stadt Bochum wolle dennoch in den kommenden Tagen ein Auge auf die Aktivitäten im Internet werfen, damit sich nicht vielleicht noch ein Selbstläufer entwickelt.

Facebook ist alarmiert

Auch Facebook selbst wirft verstärkt ein Auge auf die Einladungen seiner User. Laut einem Sprecher des Netzwerks habe zwar jeder Nutzer die Möglichkeit, Einladungen zu erstellen. Aber in diesem Fall habe offensichtlich jemand bewusst Chaos provozieren wollen, ohne sich Gedanken um mögliche Folgen zu machen. Da sei ganz und gar nicht im Sinne von Facebook. Darüber hinaus wies das Unternehmen darauf hin, dass Nutzer die Möglichkeit haben, Veranstaltungen jederzeit über einen Petz-Button zu melden, wenn damit etwas nicht in Ordnung ist oder sie gegen geltende Rechte verstoßen.

Zuletzt hatten wiederholt Partys, die über das Soziale Netzwerk organisiert wurden, für Wirbel und große Polizeieinsätze gesorgt. Anfang Juni machte die damals 15-jährige Thessa in Hamburg aus Versehen die Einladung zu ihrem Geburtstag für sämtliche Facebook-Nutzer sichtbar. Am vergangenen Wochenende eskalierte eine Freiluft-Party in Wuppertal-Ronsdorf; es gab mehrere Verletzte und Festnahmen.