Bochum.. Nach der aus dem Ruder gelaufenen Freiluft-Fete in Wuppertal-Ronsdorf wird nun auf Facebook auch eine Party in Bochum geplant. Mehr als 5300 Nutzer haben bereits ihr Kommen zugesagt. Die Initiatoren wollen 50.000 Feierwütige in die Innenstadt locken.
Sie wollen „zusammen Feiern, Flirten, Trinken“ – nicht im engeren Freundeskreis, nicht mit ein paar Hunderten, sondern gleich im ganz großen Kreis. Nachdem zuletzt wiederholt via Facebook organisierte Partys für Schlagzeilen sorgten, planen Nutzer jetzt in Bochum die nächste Feier: Am 16. Juli soll die „größte Facebook-Party aller Zeiten“ steigen, kündigen sie auf der Einladungsseite im Sozialen Netzwerk an. 50.000 Gäste seien das Ziel. Mehr als 5300 Nutzer haben bis zum frühen Montagmorgen schon ihr Kommen zugesagt.
„Andere Städte haben es schon vorgemacht“, schreibt Initiator „Tomh Nhikoe“, „doch diese Party wird alles übertreffen.“ Eine Woche bevor das Musikfestival Bochum Total Hunderttausende in die Bochumer Innenstadt lockt, sollen die Feierwütigen auf den Dr.-Ruer-Platz kommen und „reichlich Getränke“ mitbringen. „Es wird eine lange Nacht“, schreibt der Initiator.
Ob die Party tatsächlich stattfindet, bleibt abzuwarten – ebenso, ob dann all jene kämen, die online zugesagt haben. Auf der Pinnwand der Party-Seite wird bereits jetzt heftig über die Pläne diskutiert. Die einen freuen sich auf die Fete („Da wird die Lutzi abgehen!“) und sorgen sich um Details wie die passende Musik. Einzelne User schlagen bereits Ausweichorte vor, sollte der Platz im Zentrum zu voll werden („Wenn die Stadt zu voll wird, können wir immer noch in den Stadtpark fahren“) und betonen, dass sie nur friedlich feiern wollen („Ohne Stress und Gewalt!“). Viele andere aber merken Zweifel an. Die Haftung für solche Feiern wird debattiert („fang schon mal an zu sparen“), Sinn und Zweck der Freiluftfeten generell bezweifelt.
Stadt Wuppertal verbot für Freitag geplante Party
Zuletzt hatten wiederholt Partys, die über das Soziale Netzwerk organisiert wurden, für Wirbel und große Polizeieinsätze gesorgt. Anfang Juni machte die damals 15-jährige Thessa in Hamburg aus Versehen die Einladung zu ihrem Geburtstag für sämtliche Facebook-Nutzer sichtbar. Am vergangenen Wochenende eskalierte eine Freiluft-Party in Wuppertal-Ronsdorf; es gab mehrere Verletzte und Festnahmen.
Soziale Netzwerke im Test
Für kommenden Freitag wurde auf Facebook wenig später die nächste Party in Wuppertal angekündigt. Die Stadt verbot die „Immenweg Night“ in einem engen Wohnviertel aus Sicherheitsgründen jedoch; wenig später meldete sich der 16 Jahre alte Initiator reumütig. Jetzt wird geprüft, ob er – respektive seine Eltern – an den Kosten für einen möglichen Einsatz am Freitag beteiligt wird. Stadt und Polizei rüsten sich trotz der Absage für ein Eingreifen, sollten sich doch Feierwütige am Immenweg versammeln. (we)