Bochum. .

In knapp fünf Wochen gehört das Kneipenviertel Bermuda-Dreieck wieder ganz den Musikbands: Vom 21. bis 24. Juli gibt es die 26. Ausgabe von „Bochum Total“. Auch in diesem Jahr herrscht wieder Glasverbot.

Das Programm für die 26. Ausgabe von Bochum Total steht. Geboten werden vier Tage volles Programm vom 21. bis 24. Juli. Rund 60 nationale und internationale Bands, vom Newcomer bis zum Top-Act, treten auf vier Konzertbühnen auf. Wieder gibt’s eine fünfte Bühne für Kleinkunst und Lesungen.

Und weil im vergangenen Jahr mit dem Glasverbot Schnittverletzungen nahezu vermieden werden konnten, hat die Stadt Bochum heute erneut eine Allgemeinverfügung erlassen: Glasflaschen und -gläser sind auf dem Festivalgelände zwischen Südring, Viktoria-, Kortum-, Kreuz-, Brüder-, Neustraße und Kerkwege sowie am Konrad-Adenauer-Platz tabu. Der Veranstalter Marcus Gloria wird 25 Glascontainer auf dem Gelände aufstellen. „Unsere Security-Leute dürfen keine Rucksäcke durchsuchen oder Flaschen konfiszieren. Diese Berechtigung haben nur Ordnungsamt und Polizei.“

Auch in diesem Jahr gilt Glasverbot bei Bochum Total

Doch auch deren Vertreter, die das Glasverbot an allen vier Tagen überwachen werden, wollen auf rigide Taschenkontrollen verzichten. Irmgard Gulan (Ordnungsamt): „Wir haben uns 2010 weitgehend auf Appelle und Ermahnungen beschränkt. Die allermeisten Besucher zeigten viel Verständnis. Zudem hatte sich das Glasverbot weitgehend herumgesprochen.“

Dem Einzelhandel am Konzertgelände wurden Ordnungsverfügungen zugestellt, während der vier Tage Getränke allein in Dosen und Plastikflaschen zu verkaufen.

Überwiegend Frauen waren es, die in der Vergangenheit wegen leichter Schuhe Schnittverletzungen an den Füßen erlitten haben inmitten eines Scherbenmeeres vor den Bühnen. 2009 hatten sich 62 Personen verletzt. 2010, dank Glasverbots, nur noch 15. Die Verfügung gilt nicht für die Kneipen im Karree; dennoch beteiligen sich viele Gastronomen am Pfand-Bechersystem.

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Von Sabine Vogt

The Frits gegen Thomas Godoj

Das Programm steht bereits weitgehend fest und will auf den verschiedenen Bühnen eine Bandbreite musikalischen Klientels ansprechen: Die 1-Live-Bühne am Südring/Viktoriastraße spricht vorwiegend das junge Publikum an, das auf Hits hofft. Mit dabei u.a. Bodi Bill aus Berlin, der Bremer Bluesrocker Flo Mega, Kandidat beim Bundesvision Song Contest und die deutschsprachige Indieband Auletta. Was den Hauptgig am Finaltag (24. Juli ab 20.45 Uhr) angeht, so macht es Marcus Gloria diesmal ganz spannend: „Das geben wir erst am 1. Juli bekannt.“

Die „Pottmop-Bühne“ am Südring bietet statt der ehemals Düster-/Gothic-Gigs eher Independent-Bands und Interpreten. Darunter die Punk-Combo Itchy Poopzkids, die Killerpilze, die als Schülerband begonnen haben, die kalifornische Alternativ-Rockband Boy hits Car, aber auch der Recklinghäuser Thomas Godoj, 2008 Sieger der Casting-Show „Deutschland sucht den Superstar“, der konkurriert mit dem zeitgleichen Auftritt von „The Frits“ (mit Karsten Riedel, Samstagabend).

Wortschatz-Bühne zum siebten Mal dabei

Die WAZ-Bühne am KAP versteht sich wieder als Forum für eigenwillige Künstler voll wird’s bei Moop Mama (sieben Bläser, zwei Drummer, zwei Rapper mit Megaphon). The Shanes haben ein mitreißendes Genre: Hardpolka. Es gibt auch Wiedersehen mit Bo-To Rückkehrern wie Jupiter Jones, Livingston, Die Rakede, Wohnraumhelden, Frida Gold, Jo Hartmann, M. Walking on the Water.

Zum siebten Mal bietet die Wortschatz-Bühne (Viktoriastraße) Sprach- und Wortkünstlern inmitten der Rock- und Popsounds Gelegenheit, leisere Töne anzustimmen. Und damit sie überhaupt gehört werden, füllen sie jeweils die zeitlichen Nischen der Umbaupausen u.a. mit Der Obel, Ulli Engelbrecht, oder dem Projekt Schementhemen. Programm lauert auch an der Rotunde und – nach 22 Uhr – in den umliegenden Kneipen.