Bochum..
300 Volunteers haben am Samstag am Bochumer Stadion für die Frauen-Fußball-WM geprobt. Zwei von ihnen sind der 72 Jahre alte Hans Schweitzer und der 23-jährige Student Florian Huber.
Ein bisschen fällt er schon auf unter all’ den jungen Hüpfern, aber das macht Hans Schweitzer nichts. Der junggebliebene Rentner genießt sichtlich die lebensfrohe Atmosphäre der 300 Volunteers.
Damit die freiwilligen Helfer bei der FIFA-Frauen-Fußballweltmeisterschaft auch als solche zu erkennen sind, wurde am Samstag am Stadion die offizielle Bekleidung im Rahmen einer „Kick-Off“-Aktion vorgestellt. Überwiegend in Rot und Schwarz mit den bekannten drei Streifen in Weiß: So präsentierten sechs der Volunteers die Shirts und Hosen, mit denen alle bundesweit 3000 WM-Helfer ausgestattet werden. „Ziemlich cool und ein bisschen Old School“, findet Florian Huber sein künftiges Outfit. Der 23-jährige Sportstudent der Ruhr-Universität bringt bereits Erfahrungen für seine Tätigkeit als Betreuer der Ballkinder mit. „Schon bei der U20-WM im vergangenen Jahr habe ich als Volunteer in diesem Bereich gearbeitet“, erzählt der gebürtige Augsburger, der sich theoretisch auch in seiner Heimatstadt hätte bewerben können. Die ist gleichfalls WM-Stadt. Doch er zog Bochum vor. „Besonders auf das internationale Flair freue ich mich“, sagt Florian Huber.
„Es ist fantastisch, dass ich bei so einem Großereignis dabei sein kann“
So sieht es auch Hans Schweitzer, der im vergangenen Jahr als freiwilliger Helfer während des Kulturhauptstadt-Jahres Volunteer-Atmosphäre schnupperte. Bei der Fußball-WM wird er im Gästeservice arbeiten, einem der 13 Einsatzbereiche. Mit 72 Jahren ist der pensionierte Physiotherapeut und Sportlehrer der älteste Volunteer und versteht nicht, warum sich nur wenige Ehrenamtliche in seinem Alter beworben haben. „Ich habe mich immer für Sport interessiert, und es ist fantastisch, dass ich bei so einem Großereignis dabei sein kann.“
Frauenfußball-WM-Logo
Damit auch alle Volunteers während der WM zu helfenden Händen werden, wurde beim „Kick-Off“ eine erste Taktikbesprechung in den 13 Einsatzbereichen gehalten. „Das Wichtigste ist, dass sich die Volunteers auskennen. Um wirklich helfen zu können, müssen sie bestens mit dem Stadion und den Außenbereichen vertraut sein“, erklärt Mario Tiller, Manager des Organisationskomitees. Die 13 Einsatzbereiche sind sehr vielfältig: Akkreditierung, Fanservice, Gästeservice, Hospitality, IT & Telekommunikation, Logistik, Marketing, Medien & Kommunikation, Protokoll, Ticketing, Transport & Verkehr, Turnier- & Spielorganisation, Volunteer Management.
Für drei Spiele über 10.000 Karten verkauft
Um den 300 Helfern aus neun Ländern, die insgesamt 25 Sprachen sprechen, alles Gute mit auf den Weg zu geben, schickte Steffi Jones, Präsidentin des Organisationskomitees, zumindest eine Videobotschaft, weil sie persönlich nicht anwesend sein konnte. Ulrich Wolter vom DFB, Gesamtkoordinator des Organisationskomitees, betonte noch einmal, dass die WM ohne die freiwilligen Helfer gar nicht zu stemmen sei und verkündete erfreut, dass für drei der vier in Bochum angesetzten Spiele bereits mehr als 10 000 Karten verkauft worden seien.