Bochum. . Ein 21-jähriger junger Seriendieb aus Bochum ist am Mittwoch wegen erneuter Diebstähle zu weiteren drei Monaten Jugendstrafe verurteilt worden. Er sitzt bereits eine Jugendstrafe von zwei Jahren und drei Monaten ab.
Der Bochumer ist erst 21 Jahre jung, hat aber schon eine beachtliche kriminelle Karriere hinter sich. Am Mittwoch ist er schon wieder verurteilt worden. Familiäre Haltlosigkeit, Alkohol, Drogen und massenhaft Kleinkriminalität haben sein bisheriges Leben total verpfuscht. Jetzt muss er weitere drei Monate im Jugendgefängnis absitzen, weil er Whisky und Lebensmittel im Gesamtwert von 40 Euro gestohlen hatte.
Der Angeklagte hatte zwar seinen Hauptschulabschluss gemacht, doch danach entglitt er seiner alleinerziehenden Mutter und stürzte total ab und beging Straftaten. Er lebte zeitweise auf der Straße und gab sich diversen Rauschmitteln hin, denen er bis zur Völlerei ergeben war. „Als ich auf der Straße war, kam alles zusammen: Cannabis, Pep, Alkohol. Zuletzt alles drei täglich.“
„Ich bin gewissermaßen glücklich, verhaftet worden zu sein“
So hatte er es am 23. Juli 2009 vor Gericht erzählt, das ihn damals wegen einer Serie von Supermarkt-Diebstählen und anderen Straftaten (25 Anklagen!) zu zwei Jahren und drei Monaten Jugendstrafe verurteilt hatte. „Ich bin gewissermaßen glücklich, verhaftet worden zu sein. Es war zum Schluss so desolat. Vielleicht wäre ich sonst gar nicht mehr da.“
Nach nur sieben Monaten war der damals 20-Jährige aber vorzeitig entlassen worden, weil ihm statt der Haft eine Suchtherapie gewährt wurde. Die brach er aber eigenmächtig ab. Er gab sich wieder dem Alkohol hin und auch dem Cannabis. Und er ging auch wieder im Supermarkt stehlen. Zweimal wurde er erwischt. Deshalb sitzt er seit August 2010 schon wieder im Gefängnis, damit er auch den großen Rest seiner Jugendstrafe abbrummt. Weil die Justiz aber auch die zwei weiteren Diebstähle extra bestrafen wollte, bekam er jetzt auf die zwei Jahren und drei Monate drei weitere Monate Freiheitsentzug obendrauf. Den Rückfall erklärte er sich so: Er sei mit dem „Druck, wenn du Scheiße baust, kannst Du wieder in den Knast“, nicht klar gekommen. „Zuletzt war ich immer nur auf Bewährung unterwegs.“
Den Prozess verfolgte auch seine Mutter. Bevor ihr Junge vom Wachtmeister wieder ins Gefängnis gebracht wurde, durfte er sie kurz begrüßen. Erst im nächsten Jahr kommt er wohl wieder frei.