Neue Brücke in Bochum nach Hochwasser erneut gesperrt
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Bochum. .
Die erst vor kurzem gebaute Brücke an der Wasserburg Haus Kemnade ist wegen Hochwassers schon wieder gesperrt worden. Dabei war sie vor allem deshalb errichtet worden, um Sperrungen wegen Überschwemmungen zu vermeiden.
Wurden mit dem Bau der flachen Brücke der Kemnader Straße zwischen der Bochumer Wasserburg Haus Kemnade und der Kreuzung Steinenhaus Millionen Euro verschleudert? - Das aufwändige Bauwerk wurde vor allem errichtet, weil es dort jedes Jahr an der Straßensenke zu Überschwemmungen kam und die Kemnader Straße gesperrt werden musste.
Das wurde sie auch jetzt wieder. Am Samstagnachmittag verfügte das Ordnungsamt Hattingen die Sperrung der Kemnader Straße Ecke Steinenhaus/Richtung Bochum. Der Grund: Hochwasser. Zu sehen war eine Überspülung der Straße nahe der Burg. Man kann auch sagen: Da lag eine größere Pfütze.
Behörden beider Städte sperrten die Durchfahrt
Doch das reichte den Behörden für die Sperrung. In Bochum zog das Tiefbauamt nach und sperrte die Kemnader Straße ab Brockhauser Straße/Oveneystraße Richtung Burg Kemnade. Anschließend wurde am Steinenhaus die Sperrung noch sperriger gemacht, weil einige Autofahrer trotzdem weitergefahren waren.
Die Fertigstellung der neuen Brücke vor Steinenhaus hatte sich seinerzeit beträchtlich verzögert. Der Bau steckte voller Umweltauflagen, musste deshalb so flach wie möglich ausfallen. Doch die Brücke schützt die Kemnader Straße nicht vor Überschwemmung. Erst Mitte November wurde dieselbe Stelle wegen Überschwemmung gesperrt.
Hochwasser an der Ruhr: Normalerweise, sagt der Bochumer DLRG-Vorsitzende Torsten Kelle (41), steht der Pegel der Ruhr bei Dahlhausen bei 1,90 Meter. Am Sonntagabend zählte er aber 5,79 Meter. Das ist ein halber Meter höher als der Boden des Bootshauses der Ortsgruppe Linden-Dahlhausen. Deshalb haben die DLRG-Mitarbeiter seit Freitag hölzerne Schottwände und Sandsackwälle errichtet und auch Pumpen angeworfen, um das Bootshaus soweit wie möglich vor den Fluten zu verschonen. Der Boden wurde zwar trotzdem nass, aber wenigstens konnte man so „den Schlamm heraushalten“, wie Kelle sagte.
Zwölf Helfer waren am Sonntag im Einsatz. Sie taten dies ehrenamtlich – wie alle Mitglieder in den DLRG-Ortsgruppen in Bochum. Das sind insgesamt 1700 an der Zahl, passive und aktive.
„Die Schäden werden wir erst nach dem Hochwasser sehen“
Im Bootshaus, das über 200 Quadratmeter Grundfläche misst, sind drei bis zu 4,6 Meter lange Rettungsboote, ein Materiallager, ein Ausbildungsraum und eine Küche untergebracht. Ein VW-Bus, der die Boote transportiert, ist zur Sicherheit schon vor dem Pegelanstieg aus dem Gebäude geschafft worden. Noch ist nichts zerstört worden, sagte Kelle am Sonntag. Aber: „Die Schäden werden wir erst nach dem Hochwasser sehen.“ Das gilt auch alle die umliegenden Flächen wie zum Beispiel den ganz in der Nähe gelegenen Campinplatz. Denn in den Fluten treiben auch ganze Baustämme. In der Nacht auf Montag erwartete Kelle den Scheitelpunkt des Hochwassers.
Die Feuerwehr musste auch an der benachbarten Gaststätte helfen. Sie brachte dort Tauchpumpen und Sandsäcke an, um das Wasser abzusaugen, beziehungsweise weiteres Überfluten zu verhindern.
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