Bochum. .
Nach fast dreijähriger Projektentwicklung ist der Weg zum Bau des Trianel-Windkraftwerks Borkum frei. Die Finanzkrise verzögerte Baubeginn um über ein Jahr. Stadtwerke Bochum investieren 130 Millionen Euro in Windenergie.
Nach fast dreijähriger Projektentwicklung ist der Weg zum Bau des Trianel-Windkraftwerks Borkum frei. Schwierigkeiten hatten zuletzt vor allem die Banken gemacht, die wegen der Finanzkrise das Geld lieber zusammen halten wollten. Gegenüber dem ursprünglichen Zeitplan bedeutet dies eine Verzögerung von über einem Jahr. Noch Anfang 2009 hatte Stadtwerke-Geschäftsführer Dietmar Spohn über „die mittlere Katastrophe“ des Kreditgebarens geklagt.
Die Stadtwerke Bochum und 33 weitere Gesellschafter aus Deutschland, Österreich, den Niederlanden und der Schweiz haben den Baubeschluss für den 1. Bauabschnitt des Offshore-Windparks gefällt. Nachdem am Wochenende auch die Finanzierungsvereinbarungen unterzeichnet wurden, sind nun alle wichtigen Verträge unter Dach und Fach.
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Auf Anraten der finanzierenden Banken wurde das 1,4 Milliarden Euro schwere Riesenprojekt in zwei Bauabschnitte aufgeteilt. Hintergrund dafür ist die Finanzkrise und die Tatsache, dass fünf der einst rund 40 Gesellschafter offenbar kalte Füße bekommen haben und abgesprungen sind. Die Stadtwerke beteiligen sich mit knapp 130 Millionen Euro an dem Windpark, davon 51 Millionen Euro Eigenkapital, der Rest sind Kredite und Zuschüsse. So schießt die Europäische Union insgesamt 42,71 Millionen Euro zu den 700 Millionen für den 1. Bauabschnitt hinzu. Der 56 Quadratkilometer große Windpark entsteht rund 45 Kilometer nördlich vor Borkum in der Nordsee.
Die Stadtwerke sind an der Realisierung des Offshore-Windpark-Projekts nicht nur als Gesellschafter, sondern als Projektentwickler beteiligt: „Wir haben seinerzeit das Projekt aufgetan und uns trotz der schwierigen Finanzlage durch die Bankenkrise und anderer Stolpersteine nicht von der Umsetzung abbringen lassen“, beschreibt Dietmar Spohn, Geschäftsführer der Stadtwerke und stellv. Leiter der Gesellschafterversammlung des Trianel-Windpark-Projektes, die oft schwierige Entwicklung. Anfang 2008 begannen die Stadtwerke gemeinsam mit dem Aachener Stadtwerke-Netzwerk Trianel an diesem ersten kommunalen Offshore-Windpark. Die Stadtwerke sind am Trianel Windpark Borkum mit rund 37 Megawatt (MW) beteiligt. Die jährlich erzeugte Energiemenge reicht aus, um rund 42 000 Haushalte mit umweltfreundlichem Strom zu versorgen.
Im Sommer 2011 werden vor Borkum in 30 Metern Wassertiefe die Fundamente, sogenannte Tripoden, der ersten 40 Areva Wind M 5000-Windräder aufgebaut. Mehr als 200 000 Haushalte werden durch den 200 MW starken Windpark mit Strom versorgt.
„Die Herausforderungen, die die Projektentwicklung unseres Offshore-Windparks bis zum heutigen Baubeschluss mitgebracht hat, waren schon recht spannend“, resümiert Uwe Albert, Projektleiter seitens der Stadtwerke Bochum und Prokurist der Trianel Windpark Borkum GmbH & Co. KG“.