Bochum. .
Die Donezk-Freunde loben die Unterstützung durch die Stadt. Anders die Vorsitzenden der Partnerschaftsvereine Sheffield, Oviedo und Nordhausen, die ein größeres Engagement der Stadtspitze einfordern. Jürgen Stahl sprach mit Dr. Ottilie Scholz.
Ihr Beauftragter für die Städtepartnerschaften Ulrich Kreutz betont, die kommunalen Bündnisse seien „Chefsache“. In den Partnerschaftsvereinen indes gibt es scharfe Kritik an Ihrer Person. Wie passt das zusammen?
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Ottilie Scholz: Unsere vier Städtepartnerschaften sind mir sehr wichtig. Sie tragen dazu bei, in einem vereinten, friedlichen Europa zu leben. Tatsächlich haben die Bündnisse in den letzten Jahren auf offizieller Ebene gelitten. Ich konnte mich nicht in ausreichendem Maße darum kümmern.
Warum?
Ich musste Prioritäten setzen. Opel, Nokia, Nothaushalt, Gesundheitscampus: Als OB gab und gibt es wichtigere Aufgaben. Das ist aber kein Zeichen von Desinteresse. Wir sind immer gerne bereit, Besuchergruppen aus den Partnerstädten im Rathaus zu empfangen und auch anderweitig Unterstützung zu leisten.
Beklagt wird u.a., dass Sie in Ihrer sechsjährigen Amtszeit noch nie in Sheffield, Oviedo und Nordhausen waren.
Das ist richtig. Ich war bisher nur einmal in Donezk. Grund: siehe oben. Es fehlt nicht das Interesse, sondern die Zeit. Deshalb konnte ich am 3. Oktober auch nicht zu dem Festakt zum 20-jährigen Bestehen der Partnerschaft in Nordhausen fahren. Ich hatte einen vollen Terminkalender; meine Stellvertreterinnen waren ebenfalls beschäftigt oder weilten im Urlaub.
Wie sieht die Zukunft der kommunalen Bündnis aus?
Öffentliche Gelder können dafür weiterhin nicht verwendet werden. Aber darum geht es den Vereinen ja auch nicht. Wichtig ist, dass der Austausch zwischen Bürgern, Verbänden, Vereinen weiter funktioniert. Wir planen, im Frühjahr 2011 Vertreter aller Partnerstädte einzuladen.