Bochum. .
Das neue Einkaufs-Center in der Bochumer Innenstadt darf nach Ansicht der Stadt kein in sich geschlossenes Shopping-Center werden wie der „Limbecker Platz“ in Essen. Stadtbaurat Dr. Ernst Kratzsch schwebt eher eine offene Struktur wie in Münster vor.
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Das neue Einkaufs-Center zwischen dem weitgehend leer stehendem Telekom-Bau am Rathaus und den auf den Abriss wartenden Justizgebäuden darf nach Ansicht der Stadt kein in sich geschlossenes Shopping-Center werden wie zum Beispiel der „Limbecker Platz“ in Essen. Das hat Stadtbaurat Dr. Ernst Kratzsch am Dienstagabend in der Evangelischen Stadtakademie an der Klinikstraße erklärt, als er dort im vollbesetzten Saal über „Quo vadis Bochum? Eine Region und eine Stadt im Wandel“ sprach. „Wir wollen eine offene Struktur, wie in Münster“, erläuterte Kratzsch die nicht unumstrittenen Pläne für den beschriebenen Innenstadt-Bereich, „eine Folge von Angeboten, keine innere Mall“.
„Rochaden in der Innenstadt“ hatte der Stadtbaurat den Bau des Justizzentrums, den Neubau des Gymnasiums und die Neubebauung Telekomblock-Justizgelände überschrieben und sie auch damit begründet, dass die Innenstadt eine weitere Verdichtung durch mehr „Arbeitsbevölkerung“ vertrage. Bochum habe als Großstadt auch Nachholbedarf für mehr Verkaufsflächen; vor allem fehlende 1-A-Grundstückslagen ließen bisher die Ansiedlung weiterer hochwertiger Geschäfte scheitern. 20.000 Quadratmeter neuer Verkaufsflächen im genannten Gebiet könnten hier Ansiedlungs-Möglichkeiten schaffen, die nicht unbedingt in Konkurrenz zum bestehenden Einzelhandel stehen müssten.
Ruhrpark ist der große Konkurrent der Innenstadt
Die größte Gefahr für Bochums Innenstadt sieht Stadtbaurat Ernst Kratzsch ohnehin ganz woanders: „Die Innenstadt hat einen schrecklichen Konkurrenten: Den Ruhrpark, der sich gerade neu aufstellt. Der Ruhrpark war die große Sünde der Stadt Bochum.“ Auch deshalb müsse man über die Zukunft der Innenstadt nachdenken.
In diesem Fall heißt das „Moderationsverfahren“. Die Stadt will es mit den Grundbesitzern „von der Drehscheibe bis zur Justiz“ jetzt beginnen, um dann im Frühjahr 2011 einen Städtebauwettbewerb zu starten. Dem soll zügig das Planungsrechtsverfahren folgen, denn in vier Jahren „ist das Justizgelände leer“.