Bochum.
Eigentlich sollte das Parkhaus am Konrad-Adenauer-Platz bereits fertig sein. Der Grund für die Verzögerung liegt im Untergrund.
Modern und licht präsentiert sich die Spitze des Bermudadreiecks, seit der neuen Straßenbelag fertig ist. Nur am Konrad-Adenauer-Platz stört noch Etwas die Idylle. Eine Baustelle, dort wo früher das Parkhaus war. Rund um den „Freibeuter“ herum wird gebaggert, gegossen und gehievt. Nur, sollte das Gebäude nicht schon längst fertig sein?
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„Ursprünglich sollte der Rohbau im April 2010 stehen“, bestätigt Volker Brico, der als Prokurist bei der Entwicklungsgesellschaft Ruhr-Bochum (EGR) zuständig ist. Doch schon im März 2010 habe sich herausgestellt, dass alles viel schwieriger wird. „Wir konnten kein normales Fundament legen, weil der Boden zu schwierig ist“, erklärt Brico. Die Lösung: eine „Pfahlgründung“. Doch das Einlassen der großen Betonpfeiler in der Boden ist langwierig und teuer.
Hinzu kommen noch andere Probleme. „Zuerst musste der Kampfmittelräumdienst ran“, zählt Brico auf, zum Glück wurde kein Blindgänger gefunden. Dafür aber Reste vom alten Bahnhof und einer Tankstelle. Der kontaminierte Boden, den letztere zurückgelassen hatte, musste, unter Rücksicht auf die Gesundheit der Arbeiter, mit Mundschutz vorsichtig abgehoben werden. Eine weitere Hürde ist die Nähe zum U-Bahntunnel. „Bei der Pfahlgründung durfte keine Erschütterung oder Druck den unterirdischen Verkehrsweg beschädigen“, präzisiert Brico. Zum Bau musste außerdem auch die Bahn ihr „OK“ geben, weil das Gebäude so nah an den Gleisen steht.
Die Pfähle sind inzwischen im Untergrund verankert, die Fundamentplatte soll in den nächsten Tagen fertiggestellt werden. „Wir hoffen im März 2011 fertig zu werden“, so Brico. Voraussetzung dafür ist, dass alle Rohrarbeiten bis zum Wintereinbruch fertig gestellt sind.
Neben den Problemen hatte es auch einige Pannen rund um den Bau gegeben. So gab es im Lokal „Freibeuter“ Wassereinbrüche, sowohl von oben, als auch von unten. „Die provisorische Abdeckung über dem Lokal hatte einem Unwetter nicht Stand gehalten“, erklärte der Prokurist. Das Wasser von unten kam wahrscheinlich durch einen von Bauschutt verstopftes Rohr. Aber auch so setzt die Baustelle den anliegenden Bars und Läden natürlich zu, schon allein wegen dem Baulärm.
Doch der neue Bau soll auch einiges bieten. Natürlich wird es wieder ein Parkhaus geben. Aber auch die Geschäftsstelle der „Immobilien- und Standortgemeinschaft Bermuda3Eck“ (ISG) soll vom provisorischen Standort im gegenüber liegenden „Handelshof“ wieder einziehen.