Bochum. .
Zehn Monate nach der Verhaftungswelle im Fußball-Wettskandal beginnt am Mittwoch vor dem Bochumer Landgericht die Hauptverhandlung gegen die ersten Tatverdächtigen. Fünf Prozesstage sind angesetzt. Zumindest zwei der Angeklagten sollen geständig sein.
Über zehn Monate nach der Bochumer Verhaftungswelle im Fußball-Wettskandal beginnt am Mittwoch (6. Oktober) um 9 Uhr am Landgericht der Prozess gegen die ersten Tatverdächtigen. Er wird viele bisher unter Verschluss gehaltene Namen von Vereinen, Spielern, Schiedsrichtern und weiteren Personen ans Licht bringen, die in den Skandal verstrickt sind: als Täter, als Helfer - oder als Opfer.
Vier Männer sind wegen bandenmäßigen Betrugs angeklagt. Alle sitzen seit November in U-Haft: der Türke Nürettin G. (35) aus Lohne in Niedersachsen, der Türke Tuna A. (55) aus Mönchengladbach, Stevan R. (35) aus Lippstadt (Serbe und Montenegriner) sowie der Deutsche Kristian S. (32) aus Schweinfurt. Dieser war Profi-Fußballer.
31 Spiele unter Betrugsverdacht
In zwei Anklagen stehen 31 Spiele unter Betrugsverdacht: 17 deutsche (die die WAZ bereits veröffentlicht hat) und 14 ausländische. Die mutmaßliche Bande, zu der viele weitere, heute nicht angeklagte Beschuldigte gehören sollen, soll Fußballspiele manipuliert und bei Wetten über 1,45 Millionen Euro Gewinn erzielt haben. Teilweise sollen Manipulationen im Versuch stecken geblieben sein, aber auch der bloße Versuch wäre strafbar.
Fünf Prozesstage hat die 13. Wirtschaftsstrafkammer angesetzt. Zumindest zwei Angeklagte sollen geständig sein.