Bochum. .
Im Rennen um die „Innovation City Ruhr“ reicht Bochum Montag seine Bewerbung ein. Ziel ist es, bis 2020 den Kohlendioxid-Ausstoß um 50 Prozent zu verringern. Erreicht werden soll dies vorrangig durch die Sanierung alter Gebäude.
Kommenden Montag ist es so weit: Die Stadt Bochum wird ihre endgültige Bewerbung um den Titel „Innovation City Ruhr“ bei der Jury des Initiativkreises Ruhr einreichen. Das rund 80 Seiten starke Papier umfasst detailliert die Pläne und Projekte, mit denen Bochum bis zum Jahr 2020 das vorgegebene Ziel erreichen will, den CO2-Ausstoß um 50 Prozent zu verringern. Die Entscheidung, welche Stadt den Titel gewinnt, soll im November fallen. Neben Bochum zählen noch Bottrop, Essen und Mülheim sowie Gelsenkirchen/Herten zu den Finalisten. Beworben hatten sich 16 Kommunen.
Für die Bochumer Bewerbung um die innovativste Ruhrgebietsstadt, was die Verbesserung der Energieeffizienz und den Einsatz neuer Technologien betrifft, wurde ein Gebiet ausgewählt, das Bereiche der Bezirke Mitte, Nord, Ost und Süd umfasst und vom Grünzug „Parkway Emscher-Ruhr“ durchzogen wird. Ein „richtig gutes Stück Ruhrgebiet“, wie Stadtbaurat Dr. Ernst Kratzsch am Mittwoch bei der Vorstellung der Bewerbung sagte.
Verbraucherberatung steht helfend zur Seite
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Zu diesem 68.000 Einwohner und 10.000 Gebäude umfassenden Bereich zählen neben Langendreer, Werne, Harpen und Kornharpen auch die Hustadt und die Ruhr-Uni. Alleine hier wird in den kommenden zehn Jahren eine Milliarde Euro in den Umbau investiert, dazu kommt der Gesundheitscampus mit einem Investitionsvolumen von 200 Millionen Euro. Nicht nur hier wird auf modernste Energietechnologien gesetzt, um ein größtmögliches Einsparpotenzial zu erzielen. Dazu zählen unter anderem Kraft-Wärme-Kopplung, die Erdwärmenutzung durch Geothermieanlagen sowie die Nutzung der Wärme von Gruben- und Abwasser und der Einsatz erneuerbarer Energien aus Sonnen- und Windkraft. Auch in Sachen Elektromobilität will Bochum eine Vorreiterstellung einnehmen, zum Beispiel durch den Einsatz von Hybridbussen oder Elektrofahrzeugen zur Müllentsorgung.
Der Schwerpunkt liegt aber auf der Gebäudesanierung, bei der die Verbraucherzentrale beratend zur Seite steht. Ein Großteil der Häuser in der Pilotregion sei zwischen Kriegsende und 1980 erbaut worden, so Kratzsch. Alleine eine verbesserte Wärmedämmung würde dazu führen, dass in manchen Stadtteilen die Nebenkosten nicht bald schon die Mieten übersteigen.
Kratzsch setzt sich zudem für den Ausbau von Radwegen ein und erwartet einen „Boom durch Elektrofahrräder“. Auch eine attraktivere Ausgestaltung des öffentlichen Nahverkehrs sei ein Baustein, das Ziel der nachhaltigen CO2-Reduzierung zu erreichen. Neben den Großprojekten sei aber vor allem jeder Einzelne gefordert, sich aktiv am Klimaschutz zu beteiligen, um die großen Ziele zu erreichen.