Bochum. .

Nur den kleinen Kindern machte der strömende Regen nichts aus: An der Ruhr-Universität fand Montag mit einem „Schüppchen-Stich“ der symbolische Baustart der ersten Kindertagesstätte „Uni-Kids“ für den Nachwuchs von Wissenschaftlern/-innen statt.

Rund 30 der 90 Kinder, die ab August nächsten Jahres die Kita besuchen werden, waren anwesend; die älteren durften im nassen Sand am künftigen Standort unweit der Mensa buddeln. 48 der Betreuungsplätze sind Kindern bis zum dritten Lebensjahr vorbehalten. Adressaten sind die gut 5000 akademischen Beschäftigten an der Ruhr-Uni. „Wir sind jetzt schon voll, starten mit einer 100-prozentigen Auslastung. Eigentlich könnten wir schon die nächste Kita planen“, sagt Rektor Elmar Weiler.

Träger ist das Studentenwerk. AKAFÖ-Geschäftsführer Jörg Lüken: „So eine Einrichtung ist bislang bundesweit einzigartig.“ Für Studierende gibt es bereits einen Kindergarten, den das Studentenwerk seit den 70er Jahren an der Lennershofstraße betreibt.

Dass nun auch ein Angebot für die akademischen Kräfte an der RUB entsteht, fülle nicht zuletzt auch eine Lücke, die bisher einen Standortnachteil für die Uni bildete. Dort arbeitet viel internationales Personal (auf Zeit), das nicht jahrelang auf einen Kita-Platz warten kann.

Flexible Öffnungszeiten für forschende Eltern

Entsprechend flexibel sind die Öffnungszeiten der Kindertagesstätte, von 7 bis 20 Uhr, um den Eltern ausreichend Zeit für die Forschung zu lassen. Vier Millionen Euro kostet der Neubau, die die Universität laut Rektor Weiler mit Eigenmitteln aufbringen wird, ebenso wie die Betriebskosten. Die Kita wird in Hanglage an der Universitätsstraße 150 entstehen, dadurch bekommt sie im unteren Bereich zwei Geschosse. Eine Pergola überspannt die Gebäude. Laut Architekt Peter Wörmann soll die Kita im August nächsten Jahres bezugsfertig sein.

Ziel dieses Projektes ist es, für Wissenschaftler Familie und Karriere besser vereinbar zu machen. Der Entwicklungspsychologe Axel Schölmerich war am pädagogischen Konzept der neuen Kita beteiligt. „Uni-Kids versteht sich nicht ausschließlich als Betreuungseinrichtung, sondern soll auch Lern-, Erfahrungs- und Bildungsort sein. Die kognitiv-sprachliche und die emotionale Entwicklung der Kleinen soll befördert werden.“ Zu den pädagogischen Zielen gehöre auch die an der Ruhr-Universität gelebte Internationalität, die sich etwa in einer bilingualen Betreuung niederschlagen werde. Überdies soll die Kita weitere Potenziale der Ruhr-Uni in enger Kooperation mit verschiedenen Fachbereichen nutzen. So seien Experimente, Vorlesepaten und spezielle Sportangebote vorgesehen.