Eine Explosion hat am Freitag beide Giebelwände eines Wohnhauses in Harpen weggerissen. Die drei Bewohner waren nicht zu Hause. Aber ein Kater starb in dem Haus. Die Polizei vermutet Gas als Ursache des Unglücks.
In der Maischützenstraße in Bochum-Harpen ist ein Zweifamilienhaus am Freitag, 27. August, zerstört worden. Nach der gewaltigen Explosion sah das Wohngebäude wie ein riesiges Puppenhaus mit schöner roter Haustür aus: Sofas, Schränke und andere Möbel standen völlig unversehrt an ihrem Platz - nur die beiden kompletten Giebelwände waren nicht mehr da. Sie waren einfach weggeflogen und lagen jetzt als Trümmer im Garten. „Für uns gab es eine Explosion in so einer Heftigkeit schon lange nicht mehr“, sagt Feuerwehrmann Simon Heußen. Nur durch großen Zufall wurde keiner der drei Bewohner verletzt oder getötet.
Es passierte gegen 11.15 Uhr. „Wuummm!!“ machte es. In dem freistehenden Ein- bis Zweifamilienhaus mit der Nummer 79, ein bestens und geschmackvoll gepflegtes Zuhause in guter Wohnlage, explodierte etwas. Die Polizei glaubt an Gas. Die Druckwelle hatte die Giebelwände des Obergeschosses und des Dachbodens zu beiden Seiten mit so ungeheurer Wucht wegkatapultiert, dass sowohl das Satteldach samt seiner Ziegel als auch die Front des Erdgeschosses fast kaum beschädigt wurden. Nur alle Fenster sind zerborsten.
Explosion zerstört Haus
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Ein Kater starb in dem Haus
Das ganze Rausbrechen muss im Bruchteil einer Sekunde passiert sein. Unmittelbar an der Abbruchkante des Obergeschosses blieben ein Besenstiel und eine Tüte Eistee senkrecht stehen - als hätte sie jemand nachträglich dorthin gestellt. Weggerissen wurden aber zwei Heizkörper; sie hingen später wie Fetzen an der Fassade des Erdgeschosses hinunter, nur von den Leitungsanschlüssen im Fußboden festgehalten.
In dem Haus, das hier und da liebevoll mit Efeu umrankt ist, wohnen ein Ehepaar (63, 70) und ein alleinstehender Mann (40). Zunächst galt eine Person als vermisst. Aber rasch drang die erleichternde Meldung an die Retter, dass alle drei unterwegs waren. Vermisst wurde weiterhin nur der Kater des Paares. Die Feuerwehr fand ihn später im Erdgeschoss - tot.
Nach der Explosion breiteten sich Brände in dem Haus aus. Drei Rettungstrupps kämpften sich mit ihren Schläuchen durch das Gebäude. Niemand wusste, ob es im nächsten Moment zusammenkracht. „Nach 45 Minuten waren alle Feuer aus“, sagte Retter Simon Heußen.
„Ich habe 50 Jahre dort gewohnt“
Während Medienkameras mit der Drehleiter in Giebelhöhe gehievt werden, stand der Hausbesitzer (70) an einem Wagen des THW und raucht eine Zigarette. Er trug Anzug und Krawatte. Er war gerade beruflich unterwegs, als er von dem Unglück erfuhr. Das Haus hatte er von seinen Eltern bekommen. „Ich habe 50 Jahre dort gewohnt“, sagte er der WAZ. Er wirkte relativ gefasst, aber das war vielleicht nur die Erscheinung eines Schocks. „Ich kann mir das nicht erklären“, sagte er über die Unglücksursache. In seinen Gärten vor und hinter dem Haus liegen jetzt die Überreste seiner Giebelwände. Ein Retter fragte ihn, ob er die Versicherungsunterlagen aus dem Haus holen möchte.
Insgesamt rund 50 Rettungskräfte und Polizisten waren am Unglücksort. Darunter waren auch die Löscheinheit Nord und die Fernmeldeeinheit der Freiwilligen Feuerwehr. Damit der Giebelbereich gegen Wind und Regen geschützt wird, brachten die Retter Folien an. Die Gasleitung wurde abgedreht. Sachverständige und Statiker prüften am Nachmittag, wo genau die Ursache für das Unglück lag, wie es um die Einsturzgefahr steht und was mit dem Wohnhaus jetzt weiter passiert. Ein endgültiges Ermittlungsergebnis wird allerdings erst in der nächsten Woche erwartet.Bei einer Explosion ist am Freitag ein Zweifamilienhaus in Bochum-Harpen stark beschädigt worden. Menschen wurden jedoch nicht verletzt. Die Ursache der Explosion ist noch unklar.
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