Bochum. .
Im Bochumer Gefängnis ist ein Raubmörder tot aufgefunden worden. Er hatte eine lebenslängliche Haftstrafe verbüßt, weil er in Oer-Erkenschwick einen Kiosk überfallen und den Verkäufer erstochen hatte.
In der JVA Bochum ist am vergangenen Donnerstagmorgen ein 38-jähriger Häftling tot in seiner Einzelzelle aufgefunden worden. Der Mann hatte eine lebenslängliche Haftstrafe wegen Mordes verbüßt. Die Todesursache ist noch ungeklärt. Vieles deutet aber auf eine Überdosis Drogen hin.
Der Häftling hatte 1995 in seinem damaligen Wohnort Oer-Erkenschwick einen Kiosk überfallen. Er drohte mit einem Messer. Der Verkäufer (52) wehrte sich. Da stach der Räuber zehnmal auf das Opfer ein, auf den Kopf, die Brust und den Arm. Die Klinge traf auch die Schlüsselbeinschlagader. Das Opfer verblutete „nach innen und außen“ noch am Tatort, wie es hieß. Der Mörder durchsuchte die Kasse und erbeutete zwei Zehn-Mark-Scheine. Passanten hielten ihn auf der Flucht fest, bis die Polizei kam.
Im Oktober 1996 wurde er vom Bochumer Schwurgericht zu „lebenslänglicher Haft“ verurteilt. Im Februar 2012 sollte eigentlich geprüft werden, ob beziehungsweise wann er vorzeitig auf Bewährung entlassen werden könnte. In der Krümmede saß er seit April 2009 ein.
Nortarzt konnte den Häftling nicht mehr reanimieren
Die Haftstrafe bedeutete für ihn jetzt aber wirklich lebenslänglich. Um 9.15 Uhr hatten Bedienstete der JVA den Mann reglos aufgefunden. Sofort begannen ein Notarzt und Krankenpfleger mit dem Versuch, ihn zu reanimieren - ohne Erfolg.
Der Häftling galt als Drogenkonsument. Wie Staatsanwalt Danyal Maibaum auf WAZ-Anfrage sagte, wurde in der Zelle „typisches Fixer-Material“ gefunden: zum Beispiel Spritze und Löffel. Hinweise auf Suizid gebe es nicht. Am Freitagnachmittag soll die Leiche in der Gerichtsmedizin in Essen obduziert werden.