Bochum. .

Etliche Energiekonzerne haben jüngst ihre Strompreise erhöht. Die Stadtwerke Bochum begründen ihre Erhöhungen mit gestiegenen Abgaben durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz.

Bei den Bochumer Stadtwerken gelten die neuen Tarife seit dem 1. Juli. Für private Verbraucher hat sich der Preis pro Kilowattstunde um 0,54 Cent auf 20,24 Cent erhöht. Zuletzt hatten Bochumer für die Kilowattstunde 19,70 Cent zahlen müssen.

„Die neuen Preise haben sich durch die Erhöhung der EEG-Abgaben ergeben“, sagt Heike Paplewski aus der Pressestelle der Stadtwerke. EEG - das ist das Erneuerbare-Energien-Gesetz, bei dem sich die Energieversorger finanziell an der Unterstützung erneuerbarer Energie wie beispielsweise der Solarenergie beteiligen. Zum Jahreswechsel sei die EEG-Umlage von 1,2 Cent pro Kilowattstunde auf 2,04 Cent angehoben worden. „Im ersten Halbjahr haben wir so gut gewirtschaftet, dass wir keine Preise anheben mussten, aber es summiert sich“, sagt Heike Paplewski. So hätten sich die Stadtwerke gezwungen gesehen, etwas von den gestiegenen Kosten an die Kunden abzugeben. „Wir haben uns mit den neuen Tarifen also nicht einfach bei den Kunden bedient.“

Teil des Bochumer Stroms stammt von RWE

Beim Nachtstrom habe sich der Preis auch nach dem 1. Juli nicht geändert, so die Stadtwerke-Sprecherin. Wie es mit der Zukunft der Tarife für Wasser und Gas aussieht, mag Heike Paplewski nicht vorhersagen: „Ich habe noch nichts gehört. Fest steht, dass sich zum 1. September nichts ändern wird.“

Jüngst war der Essener Energie-Konzern RWE wegen seiner Strompreiserhöhung kritisiert worden. Laut einem Gutachten für die Grünen würde RWE zu viel kassieren (die WAZ berichtete). Demnach rechtfertige die gestiegene Umlage für das Erneuerbare-Energien-Gesetz eine Erhöhung von 0,7 Cent je Kilowattstunde. RWE hätte aber angekündigt, die Grundversorgung ab August um 1,79 Cent je Kilowattstunde zu erhöhen.

Auch ein Teil des Stroms, der in Bochum aus den Steckdosen kommt, stammt übrigens von RWE: „RWE ist einer von mehreren Stromlieferanten, von denen wir Strom beziehen“, sagt Heike Paplewski von den Stadtwerken.