Bochum. .
Die Geschichte des Uhus aus dem Schornstein hat ein Happy End: Das Tier, das Studenten in einem stillgelegten Kamin nahe des Uni-Geländes entdeckt und ihm damit das Leben gerettet hatten (die WAZ berichtete), ist zurück im Kreise seiner Lieben.
Inzwischen fliegt es schon wieder munter durchs Lottental - und immer achtsam an dem Schornstein vorbei, in dem es kürzlich noch wie in einer Falle festsaß.
Mit Ruß verdreckt und entkräftet hatte der Uhu Mitte Juli in dem Schornstein festgesteckt. Er war komplett nach unten durch gerutscht und hätte sich nicht mehr allein befreien können. Ein noch längerer Aufenthalt in dem dunklen Gefängnis hätte seinen sicheren Tod bedeutet. Mit Hilfe der Studenten, der Bochumer Tierrettung und der Vogelstation Paasmühle in Hattingen war der Uhu gereinigt, aufgepäppelt und zurück ins Leben in der Wildbahn geschickt worden.
Wie sich jetzt herausstellte, hatte die Grüne Schule im Lottental den Uhu, einen etwa fünf Monate alten Junguhu, bereits vermisst. „Wir interessieren uns sehr für das Leben der Uhus und achten darauf, dass sie bei ihren Flugstunden im Steinbruch nicht von Menschen gestört werden“, sagt Rolf Makowka, der Leiter der Grünen Schule. Der Uhu aus dem Kamin sei eines von drei Geschwistern, die sich im Steinbruch aufhalten und hier auch Fliegen gelernt haben: „Wir haben uns gewundert, weshalb plötzlich nur noch zwei Jungtiere unterwegs waren“, sagt Makowka. Es konnte keiner damit rechnen, dass das dritte Geschwisterchen verhindert war, weil es im Schornstein feststeckte.
Auf Wanderschaft gehen
Die Überraschung sei ähnlich groß gewesen wie die Erleichterung, als das Team der Grünen Schule den WAZ-Bericht über den bei der Vogelstation abgegebenen Uhu gelesen hatte. „Ich wusste sofort, dass das unser vermisster Uhu war“, sagt Makowka. Kurz vorher hätte er sich noch mit dem Tierfotografen Daniel Segelcke über den fehlenden Vogel unterhalten. Segelcke beobachtet die Uhus sehr intensiv und hält die Entwicklung der Tiere im Bild fest.
Das Team der Grünen Schule rechnet allerdings damit, dass die drei Uhus schon bald nicht mehr regelmäßig als Trio auftreten werden, „in wenigen Wochen werden sie wohl auf Wanderschaft gehen und sich ihr eigenes Revier suchen“.
Die Grüne Schule ist eine private Gesellschaft, die eng mit dem Botanischen Garten und der Uni zusammenarbeitet. Schwerpunktmäßig geht es hier um die Berufsausbildung, unter anderem bildet die Grüne Schule Landschaftsgärtner aus. Durch die Nähe zum Lottental bietet sich an, dass sich das Team auch für den Schutz der hier und in den Steinbrüchen lebenden Wildtiere einsetzt, so auch für den der Uhus. Der Steinbruch ist nicht für den allgemeinen Besucherverkehr geöffnet. Die Entwicklung der Junguhus hatte die Grüne Schule von Anfang an, also vom Ei an, verfolgt.