Stadt Bochum und die Ruhr-Universität jubeln: Der neue NRW-Gesundheitscampus wird seinen Sitz in Bochum haben. Mit 500 Arbeitsplätzen und einer Fachhochschule der Gesundheitswirtschaft für bis zu tausend Studierende.

Bochums Oberbürgermeisterin Ottilie Scholz Minuten nach der Entscheidung zur WAZ: „Wunderbar, ich freue mich unheimlich. Das wird uns einen richtigen Impuls geben. Das ist große Klasse!”

Grundlage der Entscheidung war die Empfehlung einer unabhängigen Expertenkommission unter der Leitung von Professor Karl Max Einhäupl von der Berliner Charite. „Auch für das Ruhrgebiet ist die heutige Entscheidung ein wichtiges Signal für den Wandel,” betonte Ministerpräsident Jürgen Rüttgers nach der Kabinettsitzung. Dass Bochum den Zuschlag erhielt, hat auch an der Ruhr-Universität helle Freude ausgelöst. „Wir freuen uns sehr, dass wir dazu beitragen konnten, dass die Wahl auf Bochum gefallen ist,” sagte Prorektor Prof. Ulf Eysel der WAZ gegenüber.

Zuversicht von Anfang an

Von Anfang an sei man sehr zuversichtlich gewesen, weil die Universitätskliniken in Bochum außer der Spitzenmedizin mit ihren 2 800 Betten hervorragende Ausbildungsmöglichkeiten bieten – im Hinblick auf die rund tausend Studierenden der geplanten Fachhochschule der Gesundheitswirtschaft.

Dabei handelt es sich um nichtärztliche Berufe wie Hebammen, Ergo- und Physiotherapeuten sowie Altenpfleger. Für die Uni – so Prof. Eysel weiter - sei aber auch besonders wichtig, dass neue Institute hinzukämen: ein Proteinforschungsinstitut sowie ein Stammzellforschungsinstitut. Dabei geht es u.a. um Altersforschung und um Methoden der Krankheitsfrüherkennung.

500 krisensichere Arbeitsplätze

Erfreut über die Entscheidung äußerte sich auch Roland Mitschke, Sprecher der CDU-Ratsfraktion. „Die Landesregierung hat viel für Bochum gemacht,” betonte er den Rang der Entscheidung. „500 krisensichere Arbeitsplätze, wo haben wir das sonst in dieser Zeit. Die Stadt hat gut daran getan, bei der Bewerbung zum Audruck zu bringen, dass sie auch eine Eigenleistung erbringen könnte.” Dass die Landesregierung nicht einer CDU-regierten Mitbewerberstadt den Zuschlag gab, etwa Essen, sondern dem Vorschlag der Jury folgte, zeige, dass die Regierung sich strikt an ihre eigenen Kriterien gehalten habe.

Gratulation auch von Thomas Eiskirch, Landtagsabgeordneter und Bochumer SPD-Parteichef: „Ich freue mich für Bochum und gratuliere allen.”

Der Gesundheitscampus nahe der Ruhr-Universität werde nun sukzessive aufgebaut, teilte die Landesregierung weiter mit. Als Standort in Bochum kommt der ehemalige Campus West der Ruhr-Uni in Betracht. Das dortbefindliche Hochhaus, einst Staatshochbauamt, könnte nach Umbau die neue Fachhochschule aufnehmen. Der Campus West (neben dem Bio-Medizin-Park) in Sichtweite der Uni hat 45 700 qm Fläche. Hinzu kommen u.a.: das Landesinstitut für Gesundheit und Arbeit, das Zentrum für Telematik im Gesundheitswesen, das Krebsregister.