Bochum. Seit Mittwoch heißt der neue Mann an der Spitze der Bochumer Polizei Wolfgang Sprogies. Der Leitende Regierungsdirektor ist sonst ausschließlich Chef der Verwaltung.
Bis die NRW-Landesregierung das Präsidentenamt neu besetzt hat, wird der 54-Jährige zusätzlich die Aufgaben des bisherigen Polizeipräsidenten Thomas Wenner (62) übernehmen. Dieser war am Dienstagnachmittag von der Landesregierung in den einstweiligen Ruhestand versetzt worden.
Nicht alles umkrempeln
Alles umkrempeln wird der neue Dienstherr von rund 2000 Polizisten jetzt auf keinen Fall. „Es ist jetzt nicht so, dass sich ein Verwaltungsbeamter in das Alltagsgeschäft der Experten der Polizei- und Kriminal-Beamten einmischt”, sagte Sprogies auf WAZ-Anfrage. Er kümmere sich jetzt zwar auch um die operativen Bereiche, aber nur „nach Beratung und nach Möglichkeit im Einvernehmen mit den Fachleuten”. Und nur bei Rahmenentscheidungen und bei akutem Handlungsbedarf. Auf Wenners Stuhl sitzt er jetzt übrigens nicht. Er bleibt in seinem Büro.
Erfahrung als Polizei-Chef
Für Sprogies ist die hohe Aufgabe nicht neu. Er hatte Wenner in dessen Urlaub auch sonst vertreten und außerdem mal in Hagen drei Monate den dortigen Polizeipräsidenten wegen Krankheit vertreten.
Familienvater und Volljurist
Sprogies, ein Volljurist, ist Familienvater und wohnt im Sauerland. Seit 2005 ist er in Bochum tätig. Vorher war er bei der Bezirksregierung Arnsberg leitend beschäftigt. Und davor, bis 1999, war er Verwaltungschef der Polizei in Hagen.