Bochum. Ein supermodernes elektronisches Ticketsystem will die Deutsche Bahn in NRW testen. Am Mittwoch, 30. September, wurde das Pilotprojekt „Touch & Travel” im Bochumer Hauptbahnhof vorgestellt. Nun werden 1000 Testkunden gesucht, die das System prüfen sollen.
Zum Start der Kulturhauptstadt Ruhr 2010 soll das e-Ticketing-Verfahren namens „Touch & Travel” („Berühren und reisen”) in die Probephase gehen. Seit September bringt die Deutsche Bahn (DB) die dafür erforderlichen An- und Abmeldepunkte („Touchpoints”) in über 80 Bahnhöfen an – unter anderem in Bochum.
Und so funktioniert's:
Der Kunde meldet sich mittels Handy zu Beginn seiner Fahrt an einem „Touchpoint” an und auf die gleich Weise nach Abschluss der Reise wieder ab. Im Hintergrund berechnet ein Computersystem die zurückgelegte Strecke und ermittelt den Fahrpreis. Der Fahrkartenkauf wird damit überflüssig, die monatliche „Mobilitätsrechnung” kommt mit der Post nach Hause.
Touch & Travel
Touch & Travel werde so umgesetzt, dass auch der Übergang auf andere Verkehrsmittel – beispielsweise vom ICE auf den Bus oder umgekehrt – möglich sei, versichert die DB. Das erspare den Ticketkauf auch beim Umstieg auf andere Verkehrsmittel. Auch seien keine Kenntnisse über Tarifgrenzen mehr erforderlich. Touch & Travel benötige keine aufwändige und teure Infrastruktur an den Haltestellen und Bahnhöfen, da die Datenübertragung zum Hintergrundsystem über das Mobilfunknetz stattfinde. Dass anhand der übermittelten Daten persönliche „Reiseprofile” einzelner Kunden erstellt werden könnten, weist die Bahn mit Hinweis auf den Datenschutz von sich.
Kontaktlose Datenübertragung
Das e-Ticketing-Vderfahren setzt auf eine Technologie, die in neuen Handy-Generationen – also aktuell noch nicht flächendeckend – zur Verfügung stehen wird. Ein sog. „Near-Field-Communication-Chip” (NFC) im Handy ermöglicht per Tastendruck die kontaktlose Datenübertragung im Abstand von einigen Zentimetern vom Touchpoint.