Schweinegrippe-Impfung ja oder nein? Bei der WAZ-Umfrage zeigten sich viele über die Wirkung von „Pandemrix" besorgt.

Kommenden Montag ist es soweit. Dann startet in Bochum die Impfung gegen die Schweinegrippe. Vorerst werden 2000 Menschen, die für das öffentliche Leben verantwortlich sind, immunisiert. Ab Anfang November können sich alle anderen impfen lassen. Doch will das auch wirklich jeder? Die Vorteile einer Schweinegrippe-Impfung hin oder her – aus der WAZ-Umfrage geht hervor, dass die Bochumer bei diesem Thema gespaltener Meinung sind.

„Ich würde mich auf keinen Fall impfen lassen, weil ich nicht weiß, wie die Nebenwirkungen aussehen", sagt Chryssoula Iliadi. Die 35-Jährige trifft mit ihrer Aussage den Kern der aktuellen Aufregung um die Schweinegrippe. Da heißt es, Politiker erhielten ein Serum ohne Wirkverstärker, um so möglichen Nebenwirkungen zu entgehen. In dem für die Bevölkerung vorgesehenen Impfstoff „Pandemrix" seien die Zusatzstoffe jedoch enthalten. Ärzte sind sich in Bezug auf die Nebenwirkungen uneinig – einigen bereiten die Wirkverstärker Kopfzerbrechen. Es ist bereits von Zwei-Klassen-Medizin die Rede. Karina Trzeciak teilt diese Ansicht. „Das ist ungerecht. Alle sollten mit dem gleichen Mittel, das keine Nebenwirkungen hervorruft, geimpft werden." Gisela Hoffmann hat ebenso Angst vor Begleiterscheinungen. Die 54-Jährige ärgert sich wie Trzeciak darüber, dass sie einen anderen Impfstoff bekommen soll: „Warum soll es für uns einen Impfstoff zweiter Klasse geben?"

An etwaige Konsequenzen der Immunisierung denkt auch Bianca Guillen Ortega: „Die Impfung gegen die Schweinegrippe kommt für mich nicht in Frage. Dann werde ich erst recht krank, weil die Nebenwirkungen ausbrechen."

Auch wenn viele Mediziner die Impfung mit „Pandemrix" befürworten, halten sie die Impfung mit diesem Serum bei Schwangeren doch für bedenklich. „Ich weiß nicht, welche Gefahr der Impfstoff für mein Kind bedeutet", erläutert Nicole Kummerow. Die Bochumerin erwartet ein Kind und möchte sich nicht immunisieren lassen, bevor die Wirkverstärker ausreichend für Schwangere getestet worden sind.

Doch nicht jeder kann selbst entscheiden, ob eine Impfung für ihn in Frage kommt. Beate Kruppas Arbeitgeber schreibt zum Beispiel eine Impfung vor. Die 33-Jährige ist Operationsschwester in einem Krankenhaus und muss sich immunisieren lassen, weil sie täglich „Kontakt zu Patienten hat."

Wer viel mit anderen Menschen in Berührung kommt, geht ein höheres Ansteckungs-Risiko ein. Dies gilt nicht nur für medizinisches Personal. Georg Elsaß ist Musiker und „hat mit vielen Menschen zutun." Aus diesem Grund will er sich bald impfen lassen.

Für die Impfung gegen H1N1 spricht sich auch Reinhard Blömeke aus: „Ja sicher lasse ich mich impfen – mein Arzt hat mir dies empfohlen. Gegen die normale Grippe hilft eine Impfung auch." Von der Impfung ebenfalls überzeugt ist Wenchao Li. „Ich war letztens krank und hatte schon Angst, dass ich mich mit der Schweinegrippe angesteckt haben könnte", erinnert sich der 23-Jährige. Daher will er sich so schnell es geht gegen die neue Influenza wappnen.

Die WAZ-Umfrage zeigt, dass die Schweinegrippe in Bochum weiterhin für Aufregung sorgt.