Bochum. Ob das Kulturhauptstadtprojekt „Platz des europäischen Versprechens” realisiert werden kann, ist weiter offen. Die Stadt Bochum will die Verträge für das Organisationsbüro nicht verlängern. Da die Politik noch Beratungsbedarf anmeldete, wurde die Debatte und damit die Entscheidung vertagt.

Einen finanziellen Teilrückzug plant die Stadt Bochum beim Kulturhauptstadt-Projekt „Platz des europäischen Versprechens”, ein Projekt des Künstlers Jochen Gerz. Wegen der aktuellen Haushaltssperre dürfe die Stadt keine freiwillige Leistungen mehr erbringen.

Die zum Jahresende auslaufenden Verträge für die Fortführung des Projektbüros und der Öffentlichkeitsarbeit sollen daher für 2010 nicht verlängert werden. Die Zahlungen an Gerz sollen dagegen auch im nächsten Jahr weiterfließen, weil die Stadt sich dazu vertraglich verpflichtet hatte. Wie die Platzgestaltung künftig ausschaut, blieb auch am Donnerstag im Rat unklar: Weil die Fraktion der Grünen noch Beratungsbedarf reklamierte, wurde die geplante Debatte auf eine spätere Sitzung verschoben, damit auch die Entscheidung über weitere 290 000 Euro für die Platzgestaltung.

Bedeutung des europäischen Gedankens

Der "Platz des europäischen Versprechens" soll bis Ende 2010 auf dem Vorplatz der im Zweiten Weltkrieg zerstörten Christuskirche in Bochum entstehen. Dabei sollen etwa 25 große Basaltplatten verlegt werden, die die Namen von rund 15 000 Menschen aus dem In- und Ausland tragen und die Bedeutung des europäischen Gedankens fassbar machen sollen. Das Projekt wird von dem deutschen Künstler Jochen Gerz geleitet und hat bislang weltweit mehr als 12 000 Unterstützer und "Namensgeber" gefunden.