Bochum. Die Hoffnung auf eine erneute Klassenerhalts-Party wurde enttäuscht, der VfL Bochum muss in der Relegation ran. Eindrücke von der Kneipenmeile.

„Wir bleiben drin!“, skandierten die Fans des VfL Bochum vor zwei Wochen in Berlin – alle Hoffnungen darauf, den Klassenerhalt zu sichern, wurden allerdings auch am letzten regulären Spieltag enttäuscht. Gegen 17.30 Uhr stand fest: Bochum muss nach der 1:4-Niederlage in Bremen in die Relegation. Da wurde es ganz still im Bermudadreieck – hängende Schultern, gesenkte Köpfe.

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Eine Viertelstunde zuvor schallte noch Jubel durch die Kneipenmeile – der galt zu diesem Zeitpunkt nicht den Bochumern, die in Bremen gerade 0:3 zurücklagen, sondern dem SC Freiburg, der bei Union Berlin den Ausgleich geschossen und den VfL so auf den rettenden 15. Tabellenplatz geschoben hatte. Was für ein Drama. Relegation! Doch nicht! Oder doch? Relegation!

Viele Fans verfolgten das Spiel im Bermudadreieck. Ein Unentschieden hätte dem VfL Bochum in Bremen gereicht, um den Klassenerhalt aus eigener Kraft zu sichern. Doch die Bochumer gerieten früh in Rückstand.
Viele Fans verfolgten das Spiel im Bermudadreieck. Ein Unentschieden hätte dem VfL Bochum in Bremen gereicht, um den Klassenerhalt aus eigener Kraft zu sichern. Doch die Bochumer gerieten früh in Rückstand. © FUNKE Foto Services | Uwe Ernst

Kurz vor Spielende schauten alle aufs Handy, nicht mehr auf den Fernseher

Schon seit dem Nachmittag waren die großen Kneipen mit Bundesliga-Programm wie Three Sixty und Bitburger Wirtshaus gut gefüllt. Auch an den Absperrungen vor den Außenbereichen der Bars standen Fans und verfolgten das Spiel als Zaungäste.

Mit einem Unentschieden hätte der VfL den Klassenerhalt aus eigener Kraft sichern können – geriet in Bremen aber schon in der sechsten Spielminute in Rückstand. Die Stimmung im Bermudadreieck war dementsprechend angespannt, aber friedlich. Immer wieder wurden Motivationsgesänge angestimmt.

Was in Bremen passierte, interessierte gegen Ende des Spiels kaum noch: Viele Fans verfolgten auf dem Smartphone, ob ein Ergebnis bei der Konkurrenz noch den Klassenerhalt sichern könnte.
Was in Bremen passierte, interessierte gegen Ende des Spiels kaum noch: Viele Fans verfolgten auf dem Smartphone, ob ein Ergebnis bei der Konkurrenz noch den Klassenerhalt sichern könnte. © FUNKE Foto Services | Uwe Ernst

In den turbulenten Minuten der zweiten Halbzeit schauten die meisten Bochumer dann kaum mehr auf die Bildschirme, die die VfL-Partie zeigten, sondern aufs Handy. Doch die Rettung blieb aus.

2023 feierten Spieler und Fans den Klassenerhalt im „ThreeSixty“

Gibt‘s eine Party-Wiederholung mit VfL-Spielern im Three Sixty? Mannschaftskapitän Toto Losilla (li.) und Simon Zoller zählten vor einem Jahr zu den „Feierbiestern“ im Bochumer Bermudadreieck.
Gibt‘s eine Party-Wiederholung mit VfL-Spielern im Three Sixty? Mannschaftskapitän Toto Losilla (li.) und Simon Zoller zählten vor einem Jahr zu den „Feierbiestern“ im Bochumer Bermudadreieck. © WAZ Bochum | Jürgen Stahl

Es wird also nichts mit einer Wiederholung der Nichtabstiegsparty zu später Stunde im Bermudadreieck. Im vergangenen Jahr ließen es Spieler, Trainerstab und Vorstand in der Sportbar „Three Sixty“ krachen. Tausende Fans ließen die Mannschaft vor den Absperrungen auf der überfüllten Kortumstraße hochleben. Ob es wieder Planungen für solch eine Sause gab? „ThreeSixty“-Chef Christian Bickelbacher mochte auf WAZ-Anfrage vorab nichts Offizielles sagen. Am Ende blieb auch der Anlass zum Feiern aus.

Im Mai 2023 feierten Tausende VfL-Fans den Klassenerhalt im Bermudadreieck. Der damalige Trainer Thomas Letsch (Mitte) und Spieler ließen es im „Three Sixty“ krachen.
Im Mai 2023 feierten Tausende VfL-Fans den Klassenerhalt im Bermudadreieck. Der damalige Trainer Thomas Letsch (Mitte) und Spieler ließen es im „Three Sixty“ krachen. © WAZ Bochum | Jürgen Stahl

Relegation-Heimspiel am 23. Mai, zweites Spiel am 27. Mai

Bleibt also die Relegation: Das Hinspiel in Bochum findet am Donnerstag, 23. Mai, statt. Das Rückspiel am Montag, 27. Mai, jeweils um 20.30 Uhr (live auf Sat1 und Sky) gegen den Zweitliga-Dritten Fortuna Düsseldorf. Das Zittern geht weiter.