Bochum. Bei einem Kletterunfall in Essen ist Peter Michalski aus Bochum ums Leben gekommen. Ehemalige Schüler erinnern an „Vorbild und Vertrauensperson“.
Wer ihn kannte, nannte ihn „Pit“. Unter seinem Spitznamen und als Lehrer war Peter Michalski in Bochum-Dahlhausen bekannt, hat Hunderte Schüler durch ihre Zeit an der Theodor-Körner-Schule (TKS) begleitet. Bei einem Kletterunfall in einer Halle in Essen am Karfreitag ist der 45-Jährige gestorben.
Die Familie bittet in ihrer Trauer um Privatsphäre, will nicht öffentlich in Erscheinung treten. Die Anteilnahme im Stadtteil ist riesig. Vor allem an der TKS hat sich die Nachricht vom Tod Michalskis trotz Osterferien herumgesprochen. Hier hat er selbst in den 1990er Jahren das Abitur gemacht, hier unterrichtete er seit vielen Jahren Mathematik und Informatik. „Wir haben“, sagt Schulleiterin Sabine Panitzek, „nicht nur einen sehr guten und beliebten Kollegen verloren. Sondern jemanden, der besonders war.“ Als Mensch werde Michalski fehlen – dem Kollegium, aber auch den Schülerinnen und Schülern.
Ehemalige Schüler haben auf einem Online-Portal eine Spendenaktion gestartet; erst wollten sie für die Familie des Verstorbenen sammeln. Doch die will kein Geld, deshalb ist eine Aktion „Im Sinne Peter Michalskis“ daraus geworden: „Pit zu Ehren haben wir uns überlegt, etwas Gutes zu tun, genau wie er es regelmäßig für jedermann tat“, heißt es im Aufruf.
Erlös der Sammelaktion soll gespendet werden
Was zusammenkommt, soll gespendet werden, haben die Angehörigen entschieden. Ein Teil wird womöglich auch dazu genutzt, einen Erinnerungsort an der Schule zu schaffen. Die Resonanz auf den Aufruf ist bemerkenswert; nahezu im Minutentakt gehen Beiträge ein: mal fünf Euro, mal 50, mal mehrere Hundert. Insgesamt sind – Stand Sonntagvormittag – bereits mehr als 450 Einzelspenden und eine Gesamtsumme von mehr als 10.000 Euro zusammengekommen.
„Pit ist für viele von uns weit mehr als ein Lehrer gewesen“, schreiben die Initiatoren. „Er war einer, der alles für seine Schülerinnen und Schüler gegeben hat. Er war ein Ansprechpartner, ein Helfer und ein Freund. Unsere Schulzeit wurde von ihm geprägt und er hat diese für jeden von uns verbessert.“
Schule hat Krisenteam einberufen
Auch TKS-Leiterin Sabine Panitzek sagt, der 45-Jährige sei „unfassbar bekannt und beliebt“ gewesen. Dass er nicht wiederkomme, sei „nicht zu begreifen“. In den vergangenen Tagen hat sie ein Krisenteam einberufen, um das weitere Vorgehen zu besprechen. Wenn am Montag der Unterricht an der TKS nach den Osterferien wieder beginnt, gehe es vor allem darum, die Kinder zu begleiten. „Dazu gehört es, den Emotionen, Fragen und Gesprächswünschen Raum zu geben, Unsicherheiten auszuhalten, aber dann auch durch Routinen wieder Stabilität zu erlangen“, sagt Panitzek.
Michalski war in allen Jahrgangsstufen im Einsatz, unterrichtete von der fünften Klasse bis zum Abitur. Der 45-Jährige habe sich auch jenseits des Unterrichts viel engagiert, AGs geleitet. Für alle sei sein Tod „ein herber Verlust“, so die Schulleiterin.
Kommentare zeichnen das Bild eines Mannes, der viele berührt hat
„Sein Engagement im und neben dem Unterricht sucht seinesgleichen“, das beschreiben auch die Initiatoren der Spendenaktion: „Er hat uns Passion, Rücksicht und wichtige Werte für unser Leben mitgegeben. Pit hatte einen Draht zu uns wie kaum ein anderer Lehrer.“ Auch die Kommentare unter der Sammlung zeichnen das Bild eines Mannes, der viele berührt und bewegt hat. „Vorbild und Vertrauensperson“ wird er genannt und: „Ein toller Lehrer und noch besserer Mensch.“