Bochum. Eltern aus Bochum sind besorgt: Zweimal innerhalb einer Woche gab es Probleme mit dem Schulbus – mitten auf der A40. Nun reagiert die Stadt.

Ein großer Schreck für Eltern der Else-Hirsch-Schule in Bochum-Gerthe: Mit dem Bus werden Kinder der Förderschule morgens abgeholt und nach Schulschluss wieder weggebracht. Doch zweimal innerhalb von einer Woche ist es dabei nun zu einem Einsatz der Feuerwehr gekommen – mitten auf der A40.

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„Wir machen uns große Sorgen“, schildert Özlem Keser, Mutter einer Viertklässlerin. Erst vergangenen Donnerstag (1. Februar) brannte der Schulbus, mit dem die Kinder zuvor zur Schule gebracht wurden, auf der Rückfahrt komplett aus. Auf der A40, kurz vor dem Kreuz Bochum-West in Fahrtrichtung Essen, kam es zu dem Einsatz der Feuerwehr. Sowohl der Busfahrer als auch der Begleiter blieben unverletzt. Nach etwa zwei Stunden war der Bus komplett gelöscht.

Technischer Effekt in Schulbus: Einsatz auf der A40 bei Bochum

Genau eine Woche später, am 8. Februar, dann der erneute Einsatz. Mehrere Anrufe gingen am Donnerstag gegen 8.20 Uhr bei der Leitstelle der Feuerwehr Bochum ein, die einen brennenden Schulbus auf der A40 in Fahrtrichtung Dortmund, kurz hinter dem Autobahndreieck Bochum-West, meldeten.

Daraufhin sendete die Bochumer Leitstelle umgehend mehrere Rettungswagen zur Einsatzstelle. Als die ersten Kräfte eintrafen, war der Bus laut Feuerwehr bereits geräumt. „25 Schulkinder wurden während der weiteren Erkundung in den Hilfeleistungslöschfahrzeugen in Sicherheit gebracht“, so Feuerwehrsprecher Jörg Stange.

Glücklicherweise brannte der Schulbus diesmal nicht. Laut Feuerwehr war es zu einem technischen Defekt gekommen, wodurch es zu einer Rauchentwicklung kam. Die Schulkinder konnten durch einen Ersatzbus des Unternehmens kurze Zeit später ihre Fahrt fortsetzen, ein weiteres Eingreifen durch die Feuerwehrleute sei nicht notwendig gewesen.

Eltern sind schockiert und fordern, dass etwas passiert

Verletzt wurde also erneut niemand, der Schock aber bleibt, auch bei den Eltern. „Wir haben Angst um unsere Kids“, sagt die Mutter eines Kindes, die sich an die WAZ gewendet hat. Das bestätigt auch Özlem Keser. „Letzte Woche der Brand, heute der Bus, der mit den Kindern auf der A40 stehen bleibt“, schildert sie. Das könne so nicht weitergehen.

Man sorge sich in der Elternschaft, ob die Busse überhaupt regelmäßig gewartet werden. Auch in der Vergangenheit habe es immer mal wieder Probleme mit dem Busunternehmen gegeben, mal sei es stark verspätet, mal würden die Türen des Busses nicht schließen.

Unsere Redaktion hat bei dem zuständigen Busunternehmen, Mesenhohl aus Essen, angefragt und um Stellungnahme gebeten. Bis Redaktionsschluss haben wir keine Antwort bekommen.

Stadt Bochum sucht das Gespräch mit Busunternehmen

Die Stadt Bochum hingegen bestätigt auf Anfrage: „Wir nehmen diesen Vorfall zum Anlass, um kurzfristig mit der Geschäftsführung ein Gespräch zu führen“, so Stadtsprecher Thomas Sprenger. Auch wenn es natürlich zu einem technischen Defekt kommen könne, wolle man verdeutlichen, dass die Qualitätsstandards in den Bussen eingehalten werden müssen.

Özlem Keser schildert, dass eine andere Mutter sogar zuerst überlegt hatte, sich einen Anwalt zu nehmen. Nun setzen die Eltern der Else-Hirsch-Schule aber vorerst Hoffnung in das Gespräch, das die Stadt mit dem Busunternehmen führt.

„Viele Mütter sind berufstätig und auf den Bus angewiesen. Ich habe zum Beispiel kein Auto und müsste meine Tochter mit Bus und Bahn bringen“, so Keser. Das funktioniere nicht, zumal sie noch ein Kind hat, das morgens zu einer anderen Schule muss.