Bochum. Bochum trauert um den Seniorchef von Haus Oveney. Er hat das Restaurant ab den 50er Jahren zu einem beliebten Ausflugslokal auf- und ausgebaut.

Trauer am Kemnader See: Im Alter von 87 Jahren ist Jürgen Behrenbeck gestorben. Er hat maßgeblichen Anteil daran, dass das Haus Oveney seit Jahrzehnten eine beliebte Speise- und Ausflugsgaststätte ist.

„Unser Senior und Wegbereiter hat sich verabschiedet“, schreiben die Familie und das Oveney-Team in ihrer Traueranzeige. Sie würdigen Jürgen Behrenbeck, der nach dem frühen Tod seiner Vaters Anfang der 1950er Jahre die elterliche Gaststätte mit seiner Mutter fortführte. „Da war er gerade mal 17 Jahre alt“, sagt seine Tochter Anne Behrenbeck (57).

In den 60er Jahren gab‘s noch eine Hühner- und Rinderzucht

Tradition wird an der Oveneystraße groß geschrieben. Im Jahr 1220 wurde der Hof erstmals urkundlich erwähnt. Nach einem Großbrand wurde das Gebäude 1874, also vor genau 150 Jahren, wieder aufgebaut.

Jürgen Behrenbeck leitete das Gasthaus ab 1953, anfangs noch mit angeschlossener Hühner- und Rinderzucht. „Damals gab‘s regelmäßig Tanzveranstaltungen. Manche Ehepaare haben sich hier kennen- und liebengelernt“, weiß Anne Behrenbeck. Der 1979 fertiggestellte Kemnader Stausee bescherte der Wirtschaft zusätzliches Publikum. Sukzessive wurde Haus Oveney unter der Regie von Jürgen Behrenbeck um- und ausgebaut. Der Biergarten ist ganzjährig beliebt: „Urlaubsfeeling von Januar bis Dezember“, heißt es in der Werbung.

Idyllisch gelegen ist das Haus Oveney am Kemnader See. Besonders beliebt ist bei schönem Wetter die Gartenterrasse.
Idyllisch gelegen ist das Haus Oveney am Kemnader See. Besonders beliebt ist bei schönem Wetter die Gartenterrasse. © FUNKE Foto Services | Gero Helm

Tochter führt das Gasthaus seit 2009

Seit 2009 ist Anne Behrenbeck Pächterin. Ihr Vater habe sich aber bis zuletzt um sein Lebenswerk gekümmert. Besonders leidenschaftlich und akribisch habe er die Wiesen gemäht: auch weit über das eigene Grundstück hinaus. „So war er.“

Haus Oveney hat die jüngste Zeit mit Corona, Krisen und Kriegen gut überstanden. Auch, weil die Chefin frühzeitig auf Kultur gesetzt hat. Regelmäßig wird mit Veranstaltungen aufgewartet, im Februar unter anderem mit dem Hypnotiseur Aaron (9.) und einem „Max & Moritz“-Theaterabend (16.). Alle Infos auf oveney.de.