Bochum-Stiepel. Die Geschichte von Hof Oveney am Kemnader See in Bochum geht auf das Jahr 1220 zurück - nun feiert das Lokal mit zahlreichen Events das Jubiläum.
Das Haus Oveney am Kemnader See in Bochum feiert seinen 800. Geburtstag - und lädt zu zahlreichen Jubiläumsveranstaltungen ein. Mit Konzerten, Verkostungen und einem 1920er-Jahre-Abend will die Betreiberin des historischen Lokals, Anne Behrenbeck, das Jubiläumsjahr auf dem traditionsreichen Hof ihrer Vorfahren einläuten.
„Teil einer Familie an einem solchen Ort zu sein, ist heute etwas sehr Ungewöhnliches“, sagt Behrenbeck. „Uns ist es sehr wichtig, diesen Ort zu bewahren - für uns als Familie und für unsere Gäste“. Seit 2009 betreibt sie das Restaurant mit Biergarten.
Das Ausflugslokal am Kemnader See blickt auf eine bewegte Geschichte zurück. Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Hof im Jahr 1220: Die Bezeichnung „Ovenoie I mansus“ findet sich in der Isenberger Vogteirolle, einem Lehensverzeichnis für die lokalen Höfe aus dem 13. Jahrhundert. Als Teil des Herberger Hofesverbands gehörte der Hof damals dem Kloster Kaufungen.
Volles Programm
Zum Auftakt des Jubiläumsjahrs plant das Haus Oveney (Oveneystraße 65) am Kemnader See in Stiepel zahlreiche Veranstaltungen: Im Januar und Februar finden u.a. Klavierkonzerte, Schreib-Workshops, Whisky-Verkostungen und ein Krimi-Dinner statt.
Karten für die Veranstaltungen gibt es unter 0234 / 79 98 88.
Alle Informationen finden sich auf der Homepage unter www.oveney.de
Ställe zu Gasträumen umgebaut
Das Kellergewölbe unter dem heutigen Haus Oveney soll mindestens 300 Jahre alt sein. Das alte Bauernhaus der Familie Oveney wurde im Jahr 1872 bei einem Brand zerstört. „Meine Ur-Ur-Großmutter Helene Oveney und ihr Mann Emil Behrenbeck bauten 1874 das Haus neu auf und betrieben dann dort eine kleine Gartenwirtschaft“, erklärt Anne Behrenbeck. Das Weinglas im Dachgiebel des Hauses erinnert an den kleinen Ausschank der Familie. „Damals kamen die Arbeiter der nahe gelegenen Zeche Gibraltar zum Feierabendbier und in ihren Pausen vorbei“, sagt Behrenbeck.
In ihrer Kindheit lebte ihre Familie von der Land- und Gastwirtschaft des Hofs mit eigener Schlachtung. „Schon als Siebenjährige half ich mit, die Gäste zu bedienen“, sagt Behrenbeck. Nach dem Ende der Landwirtschaft eröffneten ihre Eltern den Hof neu - zu jener Zeit war gerade der Kemnader See in Planung, der nur wenige Meter entfernt liegt. „1984 wurden die ehemaligen Ställe zu Gasträumen umgewandelt und das Haus Oveney zu einem großen Restaurant mit Biergarten umgebaut“, erklärt die Betreiberin, die zur Geschichte des Hauses und dem Bergbau in der Region auch regelmäßig Erlebnisführungen anbietet.
Musikalische Zeitreise in die 1920er
Das historische Lokal geht zum runden Geburtstag auf kulinarische und musikalische Zeitreise: Am Samstag, 11. Januar, um 19 Uhr, sollen die 1920er Jahre mit einem „Büffet der Golden 20s“ und dem Musikprogramm „Tante Paula sitzt im Bett und isst Tomaten“ gewürdigt werden. Dazu musizieren Maik Hester auf dem Akkordeon und Anne Behrenbeck (Gesang). Karten: 40 Euro inklusive Büffet. Die Zeit der 1950er und 60er Jahre wird am Freitag, 7. Februar, 19 Uhr, mit Musik aus der Wirtschaftwunder-Zeit gefeiert. Motto: „Pack die Badehose ein“. Dazu gibt es ein passendes Büffet (Karten: 40 Euro).