Bochum. Die Fusion der Hochschule Bochum und der Hochschule für Gesundheit kommt unerwartet. WAZ-Redakteur Jürgen Stahl kommentiert den Zusammenschluss.
Aus zwei mach eins: Die Entscheidung der Landesregierung, die Hochschule für Gesundheit (HSG) und die Hochschule Bochum zusammenzulegen, kommt überraschend. Seit dem Start vor 13 Jahren wird die HSG parteiübergreifend als Erfolgsmodell gefeiert. Die Akademisierung der Gesundheitsberufe erscheint mit Blick auf den grassierenden Fachkräftemangel gerade in dieser Branche richtiger und wichtiger denn je. Dass die Hochschule nunmehr als zu klein erachtet wird, um weiterhin selbstständig zu sein, ist erstaunlich. Größer war sie ja nie geplant.
Hochschul-Fusion in Bochum: Job-Garantie weckt Zuversicht
Hat die Fusion somit vor allem finanzielle Gründe? Soll die HSG, wie in einer ersten Stellungnahme der SPD befürchtet, „abgewickelt“ werden? Die Job-Garantie von Wissenschaftsministerin Brandes ausdrücklich auch für beide Hochschul-Verwaltungen spricht gegen sattsam bekannte Synergien auf Kosten der Beschäftigten.
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Auch der Erhalt beider Standort wird zugesichert. Gut so. Das bestärkt die Zuversicht, dass mit dem Zusammenschluss der Wissenschaftsstandort Bochum gestärkt werden soll. Heißt: beide Hochschulen von der Expertise partnerschaftlich profitieren und ihre Lehre und Forschung miteinander verzahnen.
Hochschule für Gesundheit darf nicht geschwächt werden
Gefahr droht vor allem der Hochschule für Gesundheit. Sie darf in der künftigen Konstellation keinesfalls geschwächt werden, gar auf der Strecke bleiben. Die Ministerin steht im Wort. In der Universitätsstadt Bochum wird man sehr genau darauf achten, dass sie es hält.