Bochum. Von eins bis neun stuft ein Sozialindex alle Schulen in NRW ein. Die Kriterien und warum viele Bochumer Schulen diesmal schlechter abschneiden.

Wie ist die soziale Zusammensetzung der Schülerinnen und Schüler in Bochum? Eine Überblick dazu soll der Schulsozialindex liefern, den das Schulministerium neu veröffentlicht hat. Dabei fällt auf: Viele Schulen im Stadtgebiet schneiden schlechter ab als zuvor. Warum das einen logischen Grund hat und was der Schulsozialindex eigentlich ist.

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Anhand vierer Faktoren wird der Schulsozialindex, den die Ruhr-Universität Bochum entwickelt hat, berechnet: der Kinder- und Jugendarmut, dem Anteil von Schülern mit vorwiegend nicht deutscher Familiensprache, dem Anteil von Kindern mit eigenem Zuzug aus dem Ausland sowie dem Anteil der Kinder mit Förderbedarf. Er wird auf einer Skala von eins (niedrige Belastung) bis neun (höchste Belastung) angegeben.

Warum der Schulsozialindex in Bochum 2022 noch besser ausfiel als Anfang 2024

Früher gab es lediglich einen Kreissozialindex, Anfang 2022 wurde dann erstmals der Schulsozialindex berechnet. Dabei fielen die Werte für die Schulen noch besser aus als bei der aktuellen Berechnung.

Damals wie heute gab es eine Skala von eins (niedrige Belastung) bis neun (höchste Belastung). Die Grundschule an der Maarbrücke sowie die Arnold- und Hufelandschule schnitten mit dem Indexwert sieben ab, die Feldsieper sowie die Gertrudisschule und die Gesamtschule Bochum-Mitte erhielten eine sechs. Die übrigen weiterführenden Schulen in Bochum waren mit Ausnahme der Hans-Böckler-Realschule (Index 4), Liselotte-Rauner-Hauptschule (Index 5) und der Nelson-Mandela-Sekundarschule (Index 5) dem Schulsozialindex eins bis drei zugeordnet.

Schulsozialindex bezieht sich nicht mehr auf Oberstufenschüler

Die Berechnung des aktuellen Index, der auf Daten des Schuljahres 2022/23 beruht, lief allerdings etwas anders. Zum einen wurden keine Schüler der gymnasialen Oberstufe mehr hinzugezogen. Zum anderen wurde eine sogenannte Hybridskala eingeführt, die fünf Prozent der Schulen automatisch der Stufe neun zuordnen. Die verbleibenden Schulen kommen in acht gleich große Stufen.

„Dies bedeutet nicht, dass sich die tatsächlichen Verhältnisse (...) auch entsprechend verschlechtert haben“
Schulministerium NRW

„Dies führt zu einer vermehrten Zuordnung von Schulen in hohe Sozialindexstufen“, heißt es aus dem Schulministerium. Es bedeute aber nicht, „dass sich die tatsächlichen Verhältnisse an den Schulen auch entsprechend verschlechtert haben.“ Der aktualisierte Schulsozialindex bilde die schulischen Verhältnisse jedoch besser ab.

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Nächster Schulsozialindex kommt 2024/25

Einen aktualisierten Schulsozialindex soll es übrigens 2024/25 geben, der auch für die Verteilung eines Teils der Lehrerstellen eingesetzt werden soll. Damit „werden erwartungsgemäß deutlich mehr Schulen höheren Sozialindexstufen zugeordnet“, so das Schulministerium weiter.