Bochum-Wattenscheid. Seit 2021 können Besucher den Förderturm der ehemaligen Zeche Holland in Bochum-Wattenscheid besteigen. Jetzt wird es teurer – um 25 Prozent.
Ein Rundumblick weit über Wattenscheid, garniert mit einer großen Portion Stadt- und Industriegeschichte. Seit zweieinhalb Jahren können Besucher auf den Förderturm der ehemaligen Zeche Holland steigen. Allerdings hat das seinen Preis.
Preis für einen Gruppenführung steigt auf 75 Euro
Und der ist – finden Kritiker – ganz schön happig. 75 Euro kostet eine Gruppenführung für maximal 15 Personen mittlerweile; statt bis dato 60 Euro. Das sind 25 Prozent mehr, als der Veranstalter Bochum Marketing bislang verlangt hat.
„Die Honorare der Guides wurden zum 1. Januar angepasst und nach drei Jahren wieder erhöht, deswegen steigen auch die Preise für die Führungen“, sagt BoMarketing-Sprecher Felix Kannengießer. Alle eingesetzten Guides seien selbstständig, erfahren und qualifiziert für Gästeführungen. Die Guides sind selbstständig und werden von Bochum Marketing für die Führungen engagiert.
Bürgermeister hat von „Mondpreisen“ gesprochen
Schon zu Beginn der Führungen im Sommer 2021 hatte es Unmut über die Preise gegeben. „Mondpreise“ hatte Bezirksbürgermeister Hans-Peter Herzog (SPD) die Preiskalkulation der Marketing-Gesellschaft damals genannt. Und. „Ganz schön happig, das ist ja schließlich nicht der Eiffelturm.“
Dennoch wird das Angebot gut angenommen, so der Veranstalter, der indes keine konkreten Zahlen nennt. Nur soviel sagt der Sprecher: „Es ist zu merken, dass die Leute sich wieder Erlebnisse schaffen wollen. Beim Buchungsaufkommen ist allerdings auch zu merken, dass die Tour stark wetterabhängig ist.“
Feste Termine, aber auch Absprachen für Gruppen möglich
Die öffentlichen Führungen sind an feste Termine gebunden. Dort kann jeder gegen ein Entgelt auch als Einzelperson teilnehmen. Zudem gibt es Gruppenführungen, bei denen die Termine individuell vereinbart werden können. Dabei muss ein Gruppenpreis gezahlt werden, im Falle der Besteigung des Fördergerüsts der ehemaligen Zeche Holland können dann bis zu 15 Personen teilnehmen. Kannengießer: „Alle Führungen werden mit unseren Guides durchgeführt“.
Der Veranstalter bewirbt sein Angebot so: „Wer die 212 Stufen bis zur obersten Plattform erklommen hat, wird mit einer spektakulären Aussicht belohnt. Und die reicht vom Tetraeder in Bottrop über den Doppelbock von Zollverein in Essen bis zum Fördergerüst des Deutschen Bergbau-Museum, dem Exzenterhaus und dem Ruhrstadion in Bochum. Und wer danach eine Erfrischung braucht, holt sich beim Kumpeltreff direkt gegenüber erstmal einen Durstlöscher oder einen Snack.“
Kumpeltreff ist in der Winterpause
Allerdings: Auf die Erfrischung müssen Besucher momentan verzichten. Der Kumpeltreff sei momentan in der Winterpause, wie auf der Internetseite des Betreibers zu lesen ist. „Wir sind nicht Betreiber des Kumpeltreffs. Wir geben lediglich den Hinweis, dass nach der Führung wegen der räumlichen Nähe die Möglichkeit zum Speisen und Trinken am Kumpeltreff besteht.“ Die Kosten dafür seien nicht im Preis der Führung inbegriffen. Allerdings seien Führungen so gelegt, „dass der Kumpeltreff im Anschluss planmäßig offen sein sollte“.