Bochum. Kritik hat nach Verlegung der Spielbox zum August-Bebel-Platz in Bochum-Wattenscheid zugenommen. Der Zustand sei Kindern nicht zumutbar.
Dieser mobile Spielplatz soll dazu beitragen, die Wattenscheider City aufzuwerten und attraktiver zu machen. Aber er sorgt auch für reichlich Zündstoff – besonders nach dem Umzug zum sanierten Brunnen am August-Bebel-Platz. Die Kritik reißt auch am neuen Standort nicht ab.
Spielcontainer in Wattenscheid-City oft vermüllt
„Die Vermüllung hat hier sogar zugenommen, ich lasse meine Enkelkinder nicht mehr in dieser Box spielen“, betont eine Großmutter von mehreren Enkelkindern. „Ich war sonst gerne und oft hier, doch jetzt kann man keine Kinder mehr da reinschicken.“ Und sie sagt außerdem: „Zigarettenkippen, Flaschen und anderer Müll liegen hier häufig am Tag danach herum, das ist auch für Kinder nicht nur kein schöner Anblick, sondern auch ein Gesundheitsrisiko. Offenbar feiern hier gerne nachts einige Leute und hinterlassen ihren Abfall, ohne sich Gedanken zu machen, dass es sich um einen Kinderspielplatz handelt. So kann es ja wohl nicht mehr weitergehen.“
Stadt Bochum verlegte den Spielplatz
Die Stadt Bochum hatte kürzlich den Standort in der Wattenscheider Innenstadt verlegt: Der Spielcontainer wanderte vom unteren Treppenbereich in Höhe der Friedenskirche neben den Brunnen am August-Bebel-Platz. Das sind keine hundert Meter. Kostenpunkt für diesen Umzug: rund 5000 Euro.
Ziel: Aufwertung der Wattenscheider City
Und besagte Oma (66) sagt außerdem zu dem neuen Standort am August-Bebel-Platz mit Blick auf ihre Enkelkinder: „Vandalismus und Verschmutzungen – dagegen müssen besonders in den Abendstunden konsequente und regelmäßige Kontrollen her, besonders dann sind hier oft dubiose Leute unterwegs, meistens Jugendliche. So kann man diese eigentlich gut gedachte Spielanlage mit Rutsche und Kletterelementen keinem Kind guten Gewissens mehr zumuten. Da ist die Stadt Bochum gefordert, konsequent einzugreifen, um nachhaltig etwas zu ändern.“
Kontrollen gefordert
Auch Sonja Lohf, Vorsitzende der Grünen-Bezirksfraktion, hatte dazu in der vergangenen Sitzung der Bezirksvertretung Wattenscheid bei den Beratungen unter anderem darauf hingewiesen, dass Jugendliche in den Abendstunden in dem mobilen Spielcontainer rauchen und deshalb den Kommunalen Ordnungsdienst Bochum darum gebeten, entsprechende Kontrollgänge durchzuführen.
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Stadt Bochum reagiert
Die Stadt Bochum erklärt auf Nachfrage dieser Redaktion zu dieser Problematik: „Unsere Kolleginnen und Kollegen haben keine Erkenntnisse gewonnen, die dieses Bild bestätigen. Allerdings können sie natürlich auch nicht jeden Tag vor Ort sein, da sie alle Einrichtungen, Spielplätze, Grünanlagen und in Wattenscheid auch die Box kontrollieren“, so Bochums Stadtsprecher Peter van Dyk.
Wattenscheids Bezirksbürgermeister Hans Peter Herzog (SPD) appelliert auch ans gute Gewissen, diese Spielanlage nicht zu beschädigen oder zu verschmutzen, „schließlich soll auch sie dazu beitragen, Wattenscheids Innenstadt für alle Bürgerinnen und Bürger attraktiver zu gestalten und aufzuwerten“.
Beschluss der Bezirksvertretung Wattenscheid
Schon mit ihrem Beschluss im Juni 2021 hatte die Bezirksvertretung Wattenscheid die Stadtverwaltung beauftragt, diese temporäre Spielfläche an der Friedenskirche wechselweise umzusetzen. Dazu war vom City- und Stadtteilmanagement in Kooperation mit lokalen Akteuren das Spielkonzept „Friede, Freude, Spielvergnügen“ für ein Spiele-Dreieck mit unterschiedlichen Spielstationen sowie begleitendem Rahmenprogramm an der Friedenskirche erarbeitet worden. Bestandteil der Spielstationen war unter anderem dieser Spielcontainer des Herstellers Kukuk Box. Auch die anderen Standorte, wie August-Bebel-Platz, wurden abgesprochen.