Bochum. Das Elektroauto "Th!nk City" war auf Einladung des Netzwerkes ruhrmobil-E auf Bochums Straßen unterwegs. Der benzinlose Flitzer schafft mit einer Akkuladung ungefähr 170 Kilometer, wurde in Norwegen entwickelt und wird in Finnland produziert.
Er ist klein und geschmeidig und schnurrt wie ein Kätzchen: der Th!nk City. Am Mittwoch ist er über Bochums Straßen gestrolcht und hat die Blicke verzückter Passanten und überraschter Autofahrer auf sich gezogen. Der Th!nk City ist ein Elektroauto, schluckt kein Benzin, mag nur Strom. Das Netzwerk ruhrmobil-E hatte dem kleinen Flitzer den Weg nach Bochum gewiesen: „Wir möchten Elektroautos stärker in die Köpfe bringen und sie als echte Alternative vorstellen”, sagt Christian Seger von den Stadtwerken. Die Stadtwerke sind an dem Netzwerk ruhrmobil-E ebenso beteiligt, wie Unternehmen aus Industrie und Wirtschaft sowie Experten aus Verwaltung und Hochschule.
Ladestationennetz im Ruhrgebiet noch grobmaschig
Die Vorarlberger Firma Reffcon ist für den Vertrieb des Elektroautos zuständig. Die Reise aus Österreich ins Ruhrgebiet hat der Th!nk City allerdings nicht allein angetreten, er wurde transportiert, denn sonst wäre es ein langer Weg geworden. Er ist als Cityauto konzipiert, schafft mit einer Akkuladung ungefähr 170 km, dann muss er erstmal neue Energie tanken, die er aus der Steckdose bzw. aus den Stromtankstellen bekommt. „Das Auto wurde in Norwegen entwickelt und wird in Finnland produziert”, sagt Marcel Francan von Reffcon.
„Das Ladestationennetz ist selbst im Ballungsraum Ruhrgebiet grobmaschig”, sagt Stadtwerke-Geschäftsführer Dietmar Spohn. ruhrmobil-E will dafür sorgen, dass sich die Infrastruktur verbessert. In Bochum seien bisher sechs Ladestationen vorhanden, die nutzen die Stadtwerke beispielsweise für ihre vier Elektroroller, mit denen Mitarbeiter unterwegs sind.
Handlich und fahrerfreundlich
Im Fahrtest stellt sich der Th!nk City als handlich und fahrerfreundlich heraus. Einzig die fehlende Servolenkung, die aber demnächst serienmäßig vorhanden sein soll, und sein für diese Größe recht stolzer Preis von 31 000 Euro führen zu Abstrichen. Marcel Francan von Reffcon geht davon aus, dass die Nachfrage nach Elektroautos steigen wird. Ein Autohaus aus dem östlichen Ruhrgebiet habe bereits Interesse angemeldet, Service-Center zu werden.
„Auch normale Autos können zu Elektrofahrzeugen umgerüstet werden”, sagt Francan. Bei einem Fiat 500 beispielsweise müsse man für die Umrüstung allerdings über 10 000 Euro kalkulieren.