Bochum. Am dritten Advent startet die dritte Trecker-Lichterfahrt durch Bochum. Doch der Konvoi am 3. Advent könnte der letzte sein. Das sind die Gründe.

„Die Vorfreude ist riesig“, sagt Guido Schulte-Schüren. Am dritten Advent organisiert der Stiepeler Landwirt zum dritten Mal die Trecker-Lichterfahrt durch Bochum. Doch es könnte der letzte Konvoi sein. „Die Genehmigung gestaltet sich zunehmend schwierig“, berichtet Schulte-Schüren.

„Ich wollte ein kleines Stück Licht und Wärme in die Vorweihnachtszeit zu bringen“, beschreibt der 51-Jährige seinen Versuch, inmitten der Corona-Pandemie 2020 die erste Lichterfahrt mit mehr als 100 Fahrzeugen auf den Weg zu bringen. Sie endete nach wenigen Minuten. Weil die Menschenmassen auf den Gehwegen die seinerzeit geltenden Corona-Beschränkungen sprengten, wurde die Tour von der Polizei abgebrochen.

Vor einem Jahr wagte sich Schulte-Schüren an einen Neustart. 38 Fahrzeuge reihten sich ein. Im Stiepeler Ortskern, später auch in der Innenstadt war die Wegstrecke dicht gesäumt.

Trecker-Lichterfahrt in Bochum: 62 Anmeldungen liegen vor

Am Sonntag, 17. Dezember, werden wieder die Motoren angeworfen. Schon jetzt deutet sich an, dass sich der Konvoi verdoppelt. Bis zu 80 Fahrzeuge sind zugelassen. 62 Anmeldungen liegen aktuell vor. „Ich hoffe, dass wir die maximale Zahl erreichen“, so Schulte-Schüren. Nicht nur Landwirte, sondern auch Garten- und Landschaftsbauer, Speditionen und ein Containerdienst sind dabei. „Hinzu kommen private Trecker-Liebhaber mit ihren Oldtimern“, berichtet Guido Schulte-Schüren, der unter Tel. 0174/6726505 weitere Anmeldungen entgegennimmt.

Landwirt Guido Schulte-Schüren berichtet von Problemen bei der Genehmigung seiner Trecker-Lichterfahrt am dritten Advent..
Landwirt Guido Schulte-Schüren berichtet von Problemen bei der Genehmigung seiner Trecker-Lichterfahrt am dritten Advent.. © FUNKE Foto Services | Stephan Lucka

Veranstalter berichtet von Problemen mit Behörden

Ob die Lichterfahrt fortgeführt wird, ist offen. Nach Angaben von Schulte-Schüren sei es bereits in diesem Jahr problematisch gewesen, eine Genehmigung zu bekommen. „Die landwirtschaftlichen Fahrzeuge dürfen regulär ausschließlich für land- und forstwirtschaftliche Zwecke eingesetzt werden. Das gilt auch für die entsprechenden Führerscheine“, schildert der Stiepeler. Ob es für die Tour 2024 nochmals grünes Licht geben wird, sei fraglich.

Doch der kluge Bauer baut vor. Für den Sonntag präpariert Schulte-Schüren einen seiner Anhänger mit Protesttafeln mit Aufschriften wie „Niemand soll es je vergessen, Bauern sorgen für das Essen!“ Die Lichterfahrt erhalte damit erstmals auch den Charakter einer Demonstration, mit der die Landwirte auf die aus ihrer Sicht mangelhafte Unterstützung der Bundesregierung aufmerksam machen wollen.

Advents-Tour der Trecker soll auch Demo-Charakter haben

„Wir wollen zeigen, wie schlecht es den Landwirten geht. Die Kosten steigen auf allen Ebenen massiv. Immer mehr bäuerliche Betriebe müssen aufgeben“, warnen Schulte-Schüren und seine Kollegen.

Hilfreicher Nebeneffekt: Für eine Demo sind Traktoren und weitere Landmaschinen im Straßenverkehr erlaubt, wie zahlreiche bundesweite Kundgebungen und Sternfahrten in den vergangenen Jahren gezeigt haben. Das könnte die Lichterfahrt retten.

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