Bochum. „Jetzt geht’s rund!“, heißt die neue Show im Bochumer Varieté et cetera. Bei einem Artisten schließen zartbesaitete Besucher besser die Augen.

Einige Besucher mögen nicht hinschauen, schließen die Augen, manche sind fasziniert, andere sind entsetzt, flüstern: „Wie kann das sein?“ Selten hat ein Künstler das Publikum im Bochumer Varieté et cetera derart aufgewühlt wie Juma, angekündigt als „Mann ohne Knochen“.

„Jetzt geht’s rund!“, heißt die Winterstaffel im Riemker Theater an der Herner Straße. Das Ensemble mit dem kurzweiligen Brian O’Gott als Moderator, Erzähler und Musiker wurde bei der Premiere gefeiert. In der Tat bieten der Spanier David Navarro mit seinen Kartentricks, die Russin Mila Roujilo als Herrin der Hula-Hoop-Ringe, das französische Duo Silliau am Chinesischen Pole-Mast und Rhönrad sowie das italienische Rollschuh-Duo Ferrandino (es vertritt in den ersten drei Wochen die MT-Brothers aus Äthiopien) internationale Artistik auf Top-Niveau.

Varieté et cetera in Bochum: „Gummimensch“ beherrscht sein Fach

Heraus stechen die jungen Ukrainerinnen Irina und Dasha mit einer anmutig-kraftvollen Strapaten-Nummer inmitten des Saales. Für den meisten Gesprächsstoff indes sorgt Juma, der das Fach der Kontorsion in fast unglaublicher Perfektion beherrscht. Der aus Sansibar stammende Akrobat kann seinen Körper und seine Gliedmaßen in scheinbar unerreichbare Positionen verdrehen. Das tut mitunter beim Zusehen weh, ist aber eine in Jahrzehnten antrainierte Kunstform.

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Von Jürgen Stahl

Eine „Erlebnisexplosion für alle Sinne“ hat das Varieté für die nächsten drei Monate versprochen – und hält mit der neuen Show unter der bewährten Regie von Sammy Tavalis aus Berlin Wort. Zu staunen und zu lachen gibt’s reichlich. Und bei Juma ist jegliches Entsetzen fehl am Platze: Mit einem breiten Lächeln schreitet der Gummimensch wohlbehalten von der Bühne.